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7 Wege, deine Fans online zu erreichen

Eine der bei delamar am häufigsten vorgebrachten Klage unter Bands und Musikern ist, dass niemand ihrer Musik Aufmerksamkeit schenkt. Natürlich ist es neben all den schönen Ablenkungen nicht einfach, dafür zu sorgen, dass die eigene Zielgruppe einem zuhört. Dass das aber möglich ist, zeigen die vielen kleinen Bands, die immer mal wieder am Horizont auftauchen und sich im Laufe der Zeit zu einem mittleren oder gar großen Act mausern. In diesem Artikel zeige ich 7 Wege auf, wie auch deine Band mehr Fans online gewinnt.

Fan online erreichen

Wo fange ich an?

Mit einem Plan, natürlich. Es gibt viel zu viele Optionen, Kanäle, Netzwerke, Foren, Plattformen, Apps, etc. um alle gleichermaßen zu bedienen. Deswegen ist es wichtig, sich einige wenige auszusuchen und nur diese zu bespielen. Und das sollten selbstredend die Besten sein.

Doch wie finde ich heraus, welche Plattformen für mich funktionieren? Woher weiß ich, ob ich mich besser bei YouTube oder Facebook in Position bringe?

Nun, das kann dir niemand für deinen speziellen Fall vorhersagen. Du musst dir selbst einen Überblick verschaffen (zum Beispiel indem Du diesen Artikel bis zum Ende liest) und dann verschiedene Möglichkeiten ausprobieren.

Erstes Herangehen

Folgende Fragen solltest Du im Vorfeld beantworten, um die besten Optionen für dich besser zu verstehen:

  • Wann ist das Ziel meiner Bandpromotion erreicht?
  • Wer ist mein idealer Fan?
  • Wo verbringt dieser seine Zeit online?
  • Auf welchen Plattformen sind andere ähnliche Bands?
  • Wo erhalten diese Bands die meisten Interaktionen?
  • Mit welchen Inhalten erhalten diese Bands am meisten Interaktionen?

Meins oder deins?

Bevor Du all dein Budget (Zeit oder Geld) auf die falsche Karte setzt, solltest Du dir noch folgende Tatsache bewusst machen. Es macht einen gewaltigen Unterschied, wem die Plattform gehört, in die Du deine Ressourcen steckst.

Viele Bands stecken alle Bemühungen in soziale Netzwerke bis zu dem Punkt, an dem selbst die eigene Webseite auf das soziale Profil umgeleitet wird.

Gewaltiger Nachteil: kein soziales Netzwerk überdauerte bisher. Erinnerst Du dich noch an MySpace? Nein? Nun, das war das Facebook von vor 10 Jahren und ist heute im Tal der Vergessenen verschwunden.

Alle Künstler, die ihre gesamte Zeit und Energie in MySpace steckten, verloren in kurzer Zeit ihre Fanbase.

Wenn Du also nur ein oder zwei Plattformen bespielen kannst, lass es deine eigenen sein.

01  Webseite

Die eigene Webseite mit eigener Domain und URL im Internet sollte immer die Schaltzentrale und das Zentrum deiner Aktivitäten sein. Hier kannst Du alle deine Fans hinleiten und mit diesen interagieren.

Solange die Domain auf deinen Namen registriert und genügend Geld auf deinem Konto vorhanden ist, wird dir niemand diese Zentrale wegnehmen können.

Es erfordert eine Menge Zeit und Know-How, um eine Webseite aus dem Boden zu stampfen (oder Geld, um eine Agentur damit zu beauftragen). Aber dieser Aufwand lohnt sich. Denn Du kannst so viel, so ausladend oder so kurz, mit so vielen Bildern, Videos oder sonstigen Medien schreiben und veröffentlichen, wie Du selbst möchtest (im Gegensatz zu fremd bestimmten Plattformen).

Zusätzlich gibt es keinen besseren Ort, um interessierte A&Rs und Journalisten zu empfangen und diesen das elektronische Press Kit zu präsentieren.

02  Newsletter

Auch im Jahr 2017 sind E-Mails aktuell wie eh und je. Mit einer E-Mail kannst Du deine Fans genau dann erreichen, wenn deine Band etwas zu berichten hat.

Du allein entscheidest, wann die Nachricht an deine Fanbase herausgehen soll. Ein soziales Netzwerk wie Facebook hat einen Algorithmus, der automatisiert bestimmt, wann ein Fan deine Meldung sehen soll. Und das soziale Netzwerk hat zudem noch eigene Interessen, wie beispielsweise Geld verdienen. Und wenn Coca Cola mehr Geld zahlt, um deinen Fan zu erreichen, dann …

E-Mails haben auch noch einen zweiten, vermutlich sogar gewichtigeren Vorteil. So muss der Absender nicht in dem Moment online sein, in dem Du deine Nachricht an den Mann bringen möchtest. Die E-Mail wartet geduldig im Posteingang, bis sie geöffnet (und hoffentlich gelesen) wird.

03  Blog

Während die Webseite eher als statisches Medium zu sehen ist, darf der eigene Blog recht lebhaft werden. Er soll einen Einblick in das Leben der Musiker geben und kann die Beiträge der sozialen Medien gesammelt wiedergeben.

Der Blog kann dabei als Teil der Webseite angesehen werden. Du kannst ihn mit Bildern und Berichte aus dem Studio oder auf Tour füttern, die neuesten Lyrics und Songs anteasern oder einfach mit persönlichen Erlebnissen aus dem Alltag der Band anreichern.

04  Facebook

Möglich, dass dieses soziale Netzwerk bereits auf dem absteigenden Ast ist. Doch heute und hier ist und bleibt es eine sehr wichtige Plattform, um deine Fans zu erreichen.

Mit dem Börsengang und den mathematischen Algorithmen der letzten Jahre ist die Effektivität stark gesungen. Wer mehr als zehn Prozent der Fans der eigenen Facebook-Seite heute erreichen möchte, wird zur Kasse gebeten.

Auf der anderen Seite bieten die bezahlten Beiträge eine Menge Optionen, um sehr gezielt die richtigen Menschen zu erreichen. So kannst Du mit den Werbeanzeigen deine Zielgruppe recht genau festlegen. Beispielsweise alle Menschen zwischen 25-35 Jahren, die 50 Kilometer um Hamburg herum leben und Fans der Band XYZ sind. Also all diejenigen potenziellen Fans, die sich für das kommende Konzert deiner Band in besagter Stadt interessieren könnten.

05  YouTube

Die von Google unterhaltene Video-Plattform ist vermutlich bis heute der größte Anlaufpunkt in Sachen Streaming von Musik. Es lohnt sich, die eigene Musik im Videoformat (notfalls mit einer Dia-Show als visuellen Teil) hier hochzuladen und mit den anderen Nutzern zu interagieren.

Potenzielle Fans können dich hier finden, wenn sie nach Musik ihrer Lieblingsband suchen. Hierzu musst Du deine Videos nur clever benennen und mit sogenannten Tags versehen. Zudem können YouTube-Nutzer auf dieses Portal hochgeladene Musik auf einfachste Weise in anderen sozialen Medien teilen, was der Verbreitung bei den potenziellen Fans zugutekommt.

06  Liebhaber-Blogs

Es gibt sie noch immer: die Musikliebhaber, die sich gerne neuer Musik widmen und sogar eine Album-Kritik in ihrem eigenen Blog veröffentlichen. Und da diese Blogs zumeist auch eine eigene Leserschaft haben, kannst Du mit ihrer Hilfe neue Fans generieren.

Die Löwenarbeit besteht darin, diese Blogs im ersten Schritt überhaupt erst einmal zu finden. Am besten beginnst Du mit den Publikationen, die Künstler featuren, die deiner eigenen Musik ähneln. Offensichtlich mögen sie deren Musik.

Und hier schließt sich fast der Kreis – denn um diese Blogs mit den notwendigen Informationen zu versorgen, solltest Du deine Musik, deine Bilder, deine Story und dein elektronisches Press Kit auf deiner eigenen Webseite bereithalten.

07  Und dann noch…

Es gibt noch so viele weitere Optionen, um in Kontakt mit potenziellen Fans zu kommen. Damit diese zumindest erwähnt werden, findest Du hier eine (unvollständige) Liste:

  • Instagram – perfekt für Bilder und Momentaufnahmen
  • Pinterest – gut für Bilder mit weiterführenden Infos
  • Twitter – im amerikanischem Raum sehr beliebt, in Deutschland weniger
  • SnapChat – ganz junge Zielgruppe
  • iTunes, Spotify & Co. – immer die Musik vorrätig halten, geht nur über Distributor
  • Shoutcast & online Radios – spielen deine Musik
  • SoundCloud – kann nicht schaden, die eigene Musik hier zu haben
  • Lokale Bands – Kollaborationen, gemeinsame Konzerte
  • Songkick & Bandsintown – hier kannst Du deine Konzerte promoten

Fazit

Ich habe schon eingangs erwähnt, wie wichtig es ist, sich auf einige wenige Maßnahmen zu konzentrieren und diese dafür gezielt umzusetzen. Wer alle Plattformen gleichzeitig bespielen möchte, verrennt sich und schafft auf keinem Netzwerk die kritische Masse.

Wenn Du nur für eine einzige Sache Zeit hast, dann lass es deine eigene Webseite sein. Die kannst Du auf jedem deiner Konzerte promoten und dort vielleicht noch die ein oder andere CD bzw. das Band-Shirt verkaufen.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.

Dieser Artikel wurde von Carlos San Segundo geschrieben, Gründer des Fachmagazins delamar mit mehr als 3 Millionen Leser pro Jahr.

 

 

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