Zum Inhalt springen

Fit durch den Auftritt – beim Singen glänzen

Du bist Sänger oder Sängerin und möchtest beim Auftritt glänzen und Deine Bestleistungen abrufen? Dazu gibt es ein paar hilfreiche Tricks, die man beherzigen kann. Zunächst ist Dir bewusst, dass wir beim Singen körperliche Höchstleistungen vollbringen. Vielleicht nicht in jedem Song gleichstark, dennoch müssen wir bestimmte Muskeln anspannen und unserem Körper einiges abverlangen. Du musst soweit fit sein, um den Song vom Gefühl her rüberzubringen, aber auch um Töne zu treffen und schwierige Höhen zu erreichen. Was dabei hilfreich ist, verrate ich Dir im Folgenden.

Fit durch den Auftriff
© Foto: Steven Schwanz

Monitoring – Hörst Du Dich?

Stelle sicher, dass Du Dich beim Singen selber gut hörst. Nur dann ist es Dir möglich, die Töne zu treffen und in der richtigen Tonlage zu singen. Denn sonst ist es ein Blindflug ins Blaue. Arbeitest Du mit einem Tontechniker zusammen, der Dir Deinen Sound auf der Bühne einstellt, dann sag ihm, wenn Du Dich nicht selber hörst und auch ggf., welche Instrumente Du unbedingt auf Deinem Monitor hören möchtest.

aufrechte Haltung beim Singen

Grundsätzlich solltest Du beim Singen eine aufrechte Haltung bevorzugen – egal ob Du sitzt oder stehst. Wenn Du natürlich Deine stimmlichen Grenzen nicht ausreizt und nur Songs in Deiner „Wohlfühl-Tonlage“ singst, dann wirst Du Deine Songs natürlich trotzdem hinbekommen, selbst wenn Du auf einem Sessel rumlümmeln würdest. Doch hast Du anspruchsvolle Stellen im Repertoire, die Deine ganze Energie abverlangen, dann stelle sicher, dass Du Dich in aufgerichteter Haltung gut entfalten kannst.

Du brauchst Energie!

Auch Deine innere Energie trägt zum Gelingen der Songs bei. Wenn Du den ganzen Tag vor Deinem Auftritt geknickt und demotiviert und unausgeschlafen warst, dann versuch Dich trotzdem in eine gute Energie (und Stimmung) zu bringen. Beginne Deine Songs bereits in der Energie zu singen, die Du an den schwierigen Stellen erreichen musst. Stell Dich im Kopf drauf ein, wo Du stimmlich hin musst und stell Dir „Deinen stimmlichen Weg“ als gerade Straße vor. Singen ist auch Kopfsache. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mir damit leichter fällt, auch hohe Töne zu erreichen, als wenn ich mich plötzlich aus einem “unterspannten” Zustand an der schwierigen Stelle mit einem Mal “hochkämpfen” müsste. Manchen Sängern hilft auch etwas Traubenzucker vor dem Auftritt. (Den nimmst Du aber nicht direkt davor, sondern gut circa eine halbe Stunde vorher, damit Deine Stimme beim Singen nicht verschleimt ist.)

Essen – Hunger macht böse!

Du solltest nicht mit Hunger auf die Bühne gehen, damit Du, wie eben beschrieben, genug Energie zum Singen hast. Ganz kurz vor dem Auftritt zu essen, ist allerdings auch nicht die beste Idee. Je nachdem, was Du nämlich gegessen hast, kann das Deine Stimme beeinträchtigen, verschleimen oder Du hast gar einen Krümel in Hals, der beim Singen stört. Spätestens eine Stunde vorher zu essen, ist da ein guter Kompromiss.

Was darf es zu trinken sein?

Welche Getränke eignen sich gut beim Singen? (- Also vor oder während des Auftritts.) Das muss natürlich jeder selbst für sich herausfinden. Nicht jeder trinkt etwas beim Konzert. Aber wenn doch? Manche trinken eine Cola, wegen des Energieschubs, andere trinken einen Kaffee. Ich wiederum bevorzuge stilles, nicht zu kaltes Wasser. Grundsätzlich ist nichts verboten, was Dir hilft. Bedenken sollte man jedoch, dass süße oder säurehaltige Getränke die Stimme verschleimen können, ebenso wie Milchprodukte. Und bei kohlensäurehaltigen Getränken ist logisch, dass die zugeführte Luft auch wieder hinaus will. Am besten Du testest Deine Getränke schon beim Üben und Proben, dann weißt Du auch, was Dir auf der Bühne gut tut.

kein Alkohol ist wohl eine Lösung

Wenn Du fit durch Deinen Auftritt kommen willst und das vielleicht an mehreren Tagen hintereinander, dann rate ich von Alkohol beim Konzert ab. Zum einen neigt man bei Einfluss von Alkohol eher dazu Töne nicht zu treffen, weil der Körper nicht die richtige Spannung hat und die innere Einstellung auch mehr Richtung Gleichgültigkeit oder „Unfug“ tendiert. Zum anderen trocknet Alkohol die Stimmbänder aus, was dafür sorgen kann, dass Du am Ende heiser wirst. Und wenn Dir auch noch etwas an Deinem Image liegt, sollte es noch ein Grund mehr sein, beim Auftreten vor Publikum die Finger von Alkohol zu lassen. (Das Gleiche gilt natürlich für andere Drogen.) Wenn Du Dir vielleicht auch Biografien langjähriger Rockmusiker angesehen hast, dann wirst Du feststellen, dass es nicht immer Alkohol war, der auf der Bühne aus angeblichen Schnapsflaschen “gesoffen” wurde. Ausnahmen bestätigen die Regel. Doch wie lange hält man das dann selber durch? Das ist die entscheidende Frage…

Gute Vorbereitung

Ein guter Auftritt beginnt mit einer guten Vorbereitung. Wenn Du organisiert und gut vorbereitet zum Auftritt kommst, riskierst Du nicht, kopflos durch die Gegend zu rennen. Deine Vorbereitung trägt maßgeblich dazu bei, wie aufgeregt Du am Ende bist. Hast Du ausreichend geübt? Steht das Programm? Hast Du alles an Equipment dabei, was Du brauchst? Wer sind Deine Ansprechpartner Vorort? Wurden Deine Fragen zum Ablauf geklärt? Und so weiter. Wenn Du das alles vorher erledigt und geklärt hast, kannst Du wirklich entspannt an Deine Performance rangehen und Dich auf das Wesentliche konzentrieren, Deine Stimme.

Outfit – Hilfe, was zieh ich an?

Das Outfit hat zwar mit Deiner gesanglichen Performance nichts zu tun, trägt aber ebenso dazu bei, ob Du Dich auf der Bühne wohlfühlst. Ist Dein Outfit zu eng oder fühlst Du Dich damit nicht sicher, dann beeinflusst es Deine Stimmung und Deine Leistung. Überleg Dir also gut, was Du auf der Bühne darstellen willst und was Du dabei tragen willst.

Tonlage der Songs

Entscheidend beim Gelingen der Songs, ist die passende Tonlage zu Deiner Stimme. Es gibt immer noch Coverbands, die meinen, man müsse die Songs in der Original-Tonlage spielen, selbst wenn der Sänger oder die Sängerin gar nicht diesen Tonumfang bedient. Klingt in den meisten Fällen dann halt einfach schrecklich. – Machen wir uns nichts vor. Doch man kann sich auch die Zeit nehmen und schon bei den Proben die Songs in eine angenehmeren Tonlage transponieren. Das hat nichts mit Schwäche zu tun (auch wenn das ggf. Deine unwissenden Bandkollegen behaupten), sondern mit dem Tonumfang der Stimme. Im klassischen Bereich weiß man sehr wohl, dass eine Altstimme nicht zu den höchsten Tönen einer Sopranistin imstande ist und ein Tenor, eben kein Basssänger ist. Warum also quälen sich so viele Covermusiker im popolären Genre so sehr in viel zu hohe oder zu tiefe Stimmlagen? Man zieht doch auch keine Schuhe an, die viel zu groß sind. Ein Rätsel…

Warmsingen – Warm up

Bevor der große Moment kommt und man die Bühne betritt, sollte man sich noch einmal kurz bewusst werden, dass die Stimme wie ein Muskel nicht nur trainiert, sondern auch aufgewärmt werden sollte. Bereite Dich also wie ein Sportler auf Deinen Auftritt vor und singe Dich in dem Stimmbereich warm, in dem Du die Songs auf der Bühne auch singen wirst. Gehe dabei sanft vor und verausgabe Dich nicht schon vorher. Ein leichtes Summen oder Lippenflatterübungen sind dabei schon ausreichend.

(Kopf-)Stimme wegschreien

Beim Sprechen vor dem Auftritt oder zwischendurch, auch wenn Du zum Beispiel Pausen in Deinem Programm hast, wo Du Dich mit anderen Menschen unterhältst, solltest Du Dich nicht verausgaben. Denn gerade beim Sprechen vergessen wir oft, auf unsere Stimme zu achten. Und vom vielen Rumschreien, weil die Musik vielleicht so laut ist, hast Du Deiner Stimme für den weiteren Auftritt so geschadet, dass Du bestimmte Passagen nicht mehr singen kannst. Die Kopfstimme leidet dann als Erstes. Du kannst samtig weiche hohe Töne vergessen, stattdessen kommt ein gequältes Rumkrächzen. Ist mir auch schon passiert, daher möchte ich das hier als wichtige Erkenntnis unbedingt weitergeben. Aber auch für die Brust- und Mittelstimme wird es auf Dauer zu anstrengend, wenn man sich zu sehr vor dem Singen überanstrengt. Wenn man nicht gerade ein ausgebildeter Sänger oder Sprecher ist, sollte man davon absehen, sich lautstark anzuschreien. Sonst ist Heiserkeit vorprogrammiert.

Fazit

Wenn man diese Punkte im Hinterkopf behält, dann sollte einem gelungenen Auftritt nichts mehr im Wege stehen. Wie bereitest Du Dich auf Deinen Auftritt vor und fallen Dir noch weitere Tipps ein, die man beim Singen auf der Bühne beherzigen sollte? Schreib es gern in die Kommentare. Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit und dass Du mal wieder auf Musifiziert.de vorbeigeschaut hast. Bis bald.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert