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Nachgefragt bei EDLER

EDLER ist Singer/Songwriter. Nachdem er jahrelang mit verschiedenen Kollegen zusammengearbeitet und in unterschiedlichen Bands gespielt hat, wollte er bei seinem eigenen Soloprojekt alles in der eigenen Hand haben. Damit trägt er auch die komplette Verantwortung und ist vom Songwriting über Gesang und Klavier, bis zur Produktion und dem Booking etc. für alles selbst zuständig. Im Interview verrät er, wie er dazu kam und was er tut, damit er sogar davon leben kann. In seiner Musik liegt der Fokus auf:

„Stimme und Klavier. Mehr braucht es manchmal nicht.“

EDLER
© Foto: Nadine Häßler – NHShots-Fotografie

10 Fragen an EDLER

1.) Seit wann bist du musifiziert?

EDLER: „Ich singe, seitdem ich denken kann. Schon im Kindergarten habe ich mit Leidenschaft jedes Lied mitgeschmettert. Zum Klavierspielen bin ich dann mit 9 Jahren gekommen. Ich erinnere mich, dass mich dieses Instrument als Kind einfach fasziniert hat. So bin ich eines Tages, völlig aus eigenem Antrieb, an meine Eltern herangetreten, mit dem Wunsch Klavier lernen zu dürfen. Ich bin bis heute glücklich und dankbar, dass sie mir dies ohne Wenn und Aber ermöglicht haben.“

2.) Womit fängst du beim Songwriting an?

EDLER: „Das ist von Song zu Song unterschiedlich. Meistens inspirieren mich persönliche Erlebnisse oder Dinge, die ich in meiner Umwelt beobachte, zu einem Song. Daraus entsteht dann die erste Idee. Entweder in Form einer Textzeile, einer Melodie oder einer Stimmung, die sich dann in einer bestimmten Harmoniefolge ausdrückt. Das ist bei mir jedes Mal unterschiedlich und ich versuche einfach nur offen dafür zu bleiben.“

3.) Wie ist dein erstes bzw. letztes Album entstanden?

EDLER: „Ich habe bisher zwei EP’s (2014 / 2015) und ein Album herausgebracht (Oktober 2017). Alle drei Produktionen entstanden komplett in Eigenregie. Größtenteils im eigenen Homestudio und teilweise aber auch im Reality Studio in Saerbeck (Münsterland), welches einem sehr guten Freund und langjährigem Kollegen gehört.“

4.) Mit welchen Programmen arbeitest du & womit nimmst du auf?

EDLER: „Ich habe selbst einige Jahre mit Pro Tools gearbeitet und im Tonstudio Erfahrungen mit Logic gesammelt. Für die Produktion meines Albums bin ich dann aber wieder auf Cubase* umgestiegen. Damit habe ich seinerzeit auch die ersten Schritte im Musikproduktionsbereich gemacht. Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass sich die marktführenden DAW’s heute qualitativ nicht großartig unterscheiden. Man sollte einfach nur darauf achten, mit welchem Programm man persönlich besser arbeiten kann.“

5.) Was tust du, um Leute auf deine Werke aufmerksam zu machen?

EDLER: „Das Allerwichtigste ist und bleibt: spielen, spielen, spielen! Auch wenn heutzutage natürlich online eine hohe Reichweite zu erzielen ist, vergrößert nach wie vor nichts so sehr dein Netzwerk, wie Konzerte spielen. Du kommst immer wieder mit neuen Leuten in Kontakt, bekommst direktes Feedback und kannst deine Musik noch mal ganz anders rüberbringen. Online präsent zu sein, unkompliziert und schnell kurze Videos zu produzieren und auf diversen Plattformen zu posten ist natürlich ein super Bonus. Und vielleicht überzeugt man damit auch den ein oder anderen Mal zu einem Gig zu kommen.

Wie ich festgestellt habe, ist der gute alte Weg über die Printmedien auch immer noch sehr effektiv. Bei größeren Ereignissen wie CD-Veröffentlichungen oder Ähnlichem, einfach mal die lokalen Zeitungen anschreiben. Ich habe dadurch auch schon Gig-Anfragen und neue Kontakte erhalten.

Auch Song-Contests können ganz am Anfang eine gute Idee sein, um erstmal reinzukommen und sich auszuprobieren. Langfristig macht das allerdings weniger Sinn, da man sich bei solchen Veranstaltungen mit wachsendem Repertoire nicht mehr ausreichend präsentieren kann. Außerdem widerstrebt mir eigentlich der Gedanke, mein künstlerisches Schaffen mit dem anderer Musiker zu messen. ICH habe etwas zu sagen, möchte etwas ausdrücken. Und entweder finden sich Leute, die es berührt, oder halt nicht. Ich weiß nur, ich muss diese Songs für mich einfach schreiben.“

6.) Um welche Aufgaben kümmerst du dich noch selber und was übernehmen deine Kollegen oder ggf. professionelle Partner?

EDLER: „Wie schon gesagt, übernehme ich im Prinzip alle Aufgaben selbst. Ich schreibe, produziere, booke und kümmere mich auch um die Gestaltung meiner Drucksachen (Für CD’s, Plakate, etc.). Das Einzige, wo ich mir natürlich professionelle Hilfe suche, ist im Fotografie- / Videobereich. Erstens kann ich mich natürlich schlecht selber fotografieren (lach) und zweitens schätze ich die Arbeit guter Fotografen einfach sehr! Das sind Ausgaben, die sich definitiv lohnen.“

7.) Dein bisher schönstes Musiker-Erlebnis oder dein größter Erfolg:

EDLER: „Der größte Auftritt, den ich bisher hatte, war als Local Support für Silbermond in der Halle Münsterland. Dort bin ich mit einem Duo Namens „Colors that blend well“ aufgetreten, welches ich mit einem langjährigen Freund und Studienkollegen gegründet hatte. Für uns war es eine mega Erfahrung, auch wenn das Publikum uns damals nicht wirklich abgefeiert hat (lach).

Aber der größte Erfolg ist für mich definitiv, dass ich heute von meiner Musik leben kann! Als Teenager war es für mich damals der größte Traum später einmal professionell Musik machen zu dürfen und davon meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Zurückzublicken und zu sehen, welchen Weg ich dafür gegangen bin und dass ich mein Ziel erreicht habe, macht mich unglaublich stolz und glücklich.“

8.) In wie vielen Bands / Musikprojekten hast du bisher mitgewirkt?

EDLER: „Ich spiele in Bands seit meinem 14. Lebensjahr. Seitdem habe ich in zahlreichen Projekten mitgewirkt und viele davon fallen mir spontan wahrscheinlich schon gar nicht mehr ein. Es gibt nur wenige Bands, die mich über mehrere Jahre konstant begleitet haben. Die meisten davon aus dem härteren Rockbereich, was man gar nicht glaubt, wenn man meine Musik heute hört. Das liegt wohl daran, dass ich einfach Musik liebe, egal welcher Stilrichtung. Solange sie authentisch und gut gemacht ist.“

9.) Hast du eine musikalische Ausbildung genossen? Wenn ja, welche?

EDLER: „Ich habe als Kind Klavier- und Keyboardunterricht gehabt. Eine Zeit lang habe ich mich auch an der E-Orgel versucht, mit zwei Manualen und Basspedalen. Ich hatte sogar so ein Monstrum zuhause stehen und habe wirklich jeden Tag nach der Schule darauf gespielt. Das war für mich wie mentaler Urlaub. Den Kopf freibekommen. Nach der Schule habe ich dann ein Studium im Fach „Keyboards & Musicproduction“ an der Musikhochschule Münster begonnen und mit Diplom abgeschlossen.“

10.) Welchen Tipp hast du für junge Musiker und Bands?

EDLER: „Wenn Ihr von Herzen Musik macht und das unbändige Gefühl habt, Leute damit erreichen zu wollen, dann tut es einfach. Schreibt Songs, spielt live, bleibt aktiv. Hört niemals auf Euch weiterzuentwickeln und habt keine Angst mal was falsch zu machen. Bleibt offen und neugierig und vor allem: Folgt Eurem Instinkt! Das ist glaube ich das Wichtigste, was ich mitgeben kann. Man hat so viele Entscheidungen zu treffen und weiß im Voraus nie wirklich, ob es richtig oder „sinnvoll“ ist. Von daher hört auf Euer Bauchgefühl und trefft die Entscheidungen, mit denen Ihr Euch wohlfühlt. Auch wenn das eventuell einen Sprung ins kalte Wasser bedeutet.“

Vielen Dank für das Interview an EDLER. Musik, Videos, Termine und News findest du unter folgenden Links.

Weblinks:
https://www.youtube.com/user/timedler
https://www.facebook.com/edlermusic
https://www.edler-music.de/

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