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Tutorial: Wie nehme ich einen Song auf?

In einem Video (Tutorial: Wie nehme ich einen Song auf?) habe ich vor einiger Zeit bereits einen ersten Eindruck gegeben, wie ich meine Songs vorproduziere. Ich zeigte dort, wie ich anfangs zu Hause mit den vorhandenen Möglichkeiten meine Songs aufgenommen habe. Ich nutze das Heimstudio zusammen mit meinem Freund Pille, der mir einst gezeigt hat, wie ich damit selber arbeiten kann. (Am Besten, man schreibt sich als Anfänger alles mit, was man für die Arbeit mit dem Programm & dem Equipment wissen muss. Später noch mal nachfragen, kann man dann immer noch, wenn es um eine konkrete Anwendung geht.) Seit dem Video hat sich zwar zum Teil das Equipment geändert, der Ablauf ist im Grunde aber noch ähnlich. Deshalb ist auch das folgende Video noch aktuell:

Per Homerecording…

…ist auch mein erstes Album entstanden. Ich habe die Songs eingespielt, einen konkreten Songablauf festgelegt, erste Demo-Gesangsspuren aufgenommen, am Instrumental gefeilt und später dann die finalen Gesangsaufnahmen dafür gemacht. Da Pille Schlagzeuger ist, konnte er bei bestimmten Songs einige Details in den Drumspuren ausbessern und so zum Beispiel authentischere Fills einbauen, die mir als “Nicht-Schlagzeugerin” so nicht mal eingefallen wären. Wenn man also jemanden kennt, der fit an seinem Instrument ist und die Möglichkeit besteht, dann kann es von Vorteil sein, wenn man das Instrument von demjenigen einspielen lässt, der es besser kann.

Was hat sich seit dem Video verändert?

Mittlerweile benutzen wir nicht mehr den Kleiderschrank als Aufnahmekabine, sondern verwenden einen Mikrofonabsorberschirm*. Auch beim Mikrofon sind wir auf ein Besseres umgestiegen. Dazu gleich mehr. Da ich öfter gefragt wurde, möchte ich hier auch gleich eine kleine Zusammenfassung geben, welches Equipment wir benutzen und was man als Einsteiger im Homerecording eigentlich benötigt.

Mit welcher DAW arbeiten wir?

Das Audioprogramm (DAW) unserer Wahl heißt Reaper und ist verhältnismäßig günstig zu bekommen. Ich finde es sehr übersichtlich und intuitiv zu bedienen. Pille verrät im Interview, was ihn an Reaper so fasziniert. Das läuft auf dem Laptop und PC sehr flüssig und wird regelmäßig mit neuen Updates und Features verbessert. Ich kenne aber auch einige andere Musiker, die ebenso auf ihre DAW* schwören. Das ist sicher eine Frage der Arbeitsweise, des Geldbeutels und für manche sogar ein Prestigegedanke. Manch einer arbeitet lieber mit Cubase*, andere nutzen Ableton* oder Logic, aber auch FL Studio* oder Pro Tools sind beispielsweise gängige Programme um Musik am Rechner aufzunehmen und zu produzieren. Probier einfach mal Testversionen aus und finde heraus, womit du selbst am Besten zurechtkommst.

Welches Equipment benutzen wir?

Ich nutze für 2 spurige Aufnahmen (Bspw. für Wohnzimmer-Akustikmusikvideos) meinen Laptop und für größere Arrangements mit mehreren Instrumenten einen festen PC mit mehr Leistung und guter Soundkarte. Es reicht aber auch ein Laptop mit Audiointerface*. Unser Interface für die Aufnahmen am Laptop heißt M-Audio Fasttrack Pro (ist leider nicht mehr erhältlich, aber es gibt Ähnliche) und hat zusammen mit einem Großmembranmikro* (Studio Projects B1* von Thomann*) damals ca. 250 Euro gekostet. Das klingt schon brauchbar bzw. ein Laie wird kaum einen Unterschied hören zu einem teureren Mikro. Erst später haben wir uns das Brauner Phantom Classic* (Mikro) für damals ca. 1000 Euro zugelegt. (Auf meinem Album und in meinen Videos sind Aufnahmen beider Mikros zu hören.)

Außerdem benutzen wir ein Midikeyboard* von Miditech I2-61*, was bei der Anschaffung auch um die 100 Euro gekostet hat. Es gibt auch noch verschiedene Pads, um Beats einzuhämmern. Benutze ich persönlich zwar nicht, mir reicht da das Midikeyboard. Doch Pille nutzt gern ein Pad, weil er als Schlagzeuger da einen besseren Workflow hat. Das Pad was er benutzt, heißt MPD 218*. Wenn man anständige Kopfhörer* hat, dann kann man damit schon ziemlich gut arbeiten. Auch da gibt es auch ganz Unterschiedliche. Mein Favorit ist der Beyerdynamic DT770 PRO*.

Kann man, muss man aber nicht.

Und wenn man dann weiter investieren will und vielleicht auch selber mischen will, dann braucht man noch gute Boxen (Nahfeldmonitore*). Unsere Boxen sind die KRK Rokit6*. Letztendlich hat jeder eigene Vorstellungen und Vorlieben und man gewöhnt sich an den Klang seiner Boxen. Zusätzlich sind ein Mikrofonvorverstärker* und ein Kopfhörerverstärker* mit mehreren Eingängen auch noch sinnvoll. Man kann durchaus noch weiteres Equipment nutzen. Wie ich schon im Video erzählt habe, arbeiten wir auch mit verschiedenen Plug-ins, Soundlibraries & Samples. Da gibt es massig Anbieter und Sounds zur Auswahl. Einige DAWs beinhalten bereits interne Sounds. Ich benutze immer noch am Liebsten die Sounds aus der Library von Komplete Ultimate* von Native Instruments. Da sind alle Instrumente und Sounds drin, die ich brauch und die ich mag. Da gibt es natürlich auch wieder verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen virtuellen Instrumenten und sogar kostenfreie Sounds und Samples, wenn man im Netz mal etwas sucht.

Am Ende zählt, was man daraus macht.

Sicher kann man sein Homestudio auch mit ganz viel teurem Equipment vollstopfen und sich jede Software, jedes Plug-in und jedes Instrument, Zubehör und Extra kaufen, was man so findet. Doch letztendlich arbeitet man sowieso oft nur mit dem, was man am Liebsten mag und womit man gut umgehen kann. Das ist eben für den Workflow am Besten, als wenn man lange rumsuchen muss.

Und du?

Wenn du selber auch Musik im Heimstudio machst, dann lass doch gern mal einen Kommentar da und schreib, was du gern benutzt, wie lange du damit schon arbeitest und was du damit produziert hast. Ich bin gespannt. Vielen Dank, dass du auf musifiziert.de vorbeigeschaut hast. Bis bald.

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