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7 unterschiedliche Künstlertypen – in Zusammenarbeiten

Nach mittlerweile über hundert Interviews hier im Blog, konnte ich neben den unterschiedlichen Antworten, die mir alle Interviewteilnehmer gegeben haben, auch sehr viel über die Menschen selbst lernen. Es gibt unterschiedliche Künstlertypen und Menschen, ganz unabhängig von Genre und Ambition. Für mich war es immer sehr aufschlussreich, wenn auch manchmal ärgerlich, diese Seiten kennenzulernen. Deshalb will ich mal ein paar meiner Beobachtungen aufführen und ein paar Empfehlungen für Zusammenarbeiten mit auf den Weg geben, da man hier Parallelen auch zu anderen Bereichen ziehen kann. Es sind ein paar Fälle zum Nachdenken dabei. Natürlich habe ich den jeweiligen Typen für den Vergleich ein paar übertriebene Namen verpasst. In welcher Kategorie würdest du dich wohl selbst einordnen? Finde es heraus.

unterschiedliche Künstlertypen

Typ 1: Die Bodenständigen – vorbildlich, dankbar und engagiert!

Das sind mir tatsächlich die liebsten Kandidaten. Sie melden sich oft von sich aus und suchen förmlich nach neuen Möglichkeiten, um sich und ihre Musik bekannt zu machen. Sie respektieren Vorgaben und Formate, antworten schnell, bedanken sich für die Unterstützung und Zusammenarbeit und teilen anschließend die gemeinsamen Beiträge. So etwas freut mich wirklich sehr. Mit diesen Menschen arbeite ich natürlich sehr gern wieder zusammen und unterstütze sie auch weiterhin. Sie kümmern sich meist auch um ihre Promotion selbst und sie wissen, wie viel Arbeit auch für mich dahinter steckt. – Ich gebe zu, es ist einfach schön, wenn Unterstützung gewürdigt wird und nicht als selbstverständlich angesehen wird. 🙂

Typ 2: Die Schaumschläger – unzuverlässig und überheblich…

Nicht immer melden sich Künstler von sich aus. Bei Einigen frage ich auch selbst nach, ob sie beim Interview teilnehmen wollen. Bei vielen treffen ich dann auch auf Typ 1, allerdings gibt es wiederum auch Leute, die man förmlich anbetteln muss, dass man sie „unterstützen darf“, die dann trotzdem nicht in die Gänge kommen, vielleicht noch Ansprüche stellen oder sogar meinen „das kostet aber“. Sorry, so wichtig sind sie dann auch wieder nicht. Tatsächlich müsste ich wohl eher ihnen eine Rechnung ausstellen. Für den Service und die Unterstützung, die ich biete, würden andere Plattformen viel Geld verlangen. Solche Allüren stehen meiner Meinung nach nur berühmten Stars & Diven zu, an die kein Sterblicher herankommt – aber nicht unbekannten Musikern, die noch nichts vorzuweisen haben. Zum Nachdenken: Man wird nicht hundert Mal gefragt, manche Chancen sind irgendwann einfach verpasst. Das kann man im Hinterkopf haben, wenn man von Medienpartnern oder für Zusammenarbeiten angefragt wird.

Typ 3: Die Zögerer – die lieber erst mal ignorieren…

Viele Musiker, wo ich dachte, bei denen könnte ich ja mal direkt anfragen, ob sie sich in einem Interview vorstellen lassen wollen, haben auch einfach gar nicht reagiert. Vielleicht waren sie unsicher, ob sie selbst oder mein Blog in ihren Augen „gut genug“ für ein Interview sind – oder vielleicht auch, weil sie selbst nichts zu sagen haben. Vielleicht wollten sie noch etwas mehr bekniet werden oder sie haben ihre Rückantwort einfach immer weiter verschoben, bis sie es vergessen haben. Darauf habe ich leider keine Antwort, sondern nur meine Vermutung. Aber auch eine Nicht-Antwort sagt etwas aus. Die wenigsten der Angefragten sind so erfolgreiche Musiker, dass sie keine Zeit finden würden, irgendwann mal (selbst nach Wochen) eine Mail kurz zu beantworten oder etwas für ihr Vorankommen zu tun. Aber wer weiß…

Typ 4: Die Querulanten – die einem noch mehr Arbeit machen…

Es gibt außerdem auch noch die, die nachdem sie ihre Angaben abgeschickt haben, noch drei Mal ihre Antworten ändern wollen. Die, die meinen, man müsse den Text abfotografiert handschriftlich abgeben, obwohl es anders vorgegeben ist und ich echt schlecht im Raten und Entziffern bin. Dann sind da noch die, die ein Hochkant-Bild einreichen, obwohl ich ausdrücklich um Querformat gebeten habe. Die, die ihre Fragen nicht vollständig abgeben und wo ich noch dreimal nachhaken muss. Klar kommt es auch mal vor, dass jemand vergisst, den Namen vom Fotografen für das Bild anzugeben, obwohl ich bereits vorab darum gebeten habe. Das passiert halt. Aber bei einigen ist es wirklich eine Schikane. Ich weiß nicht, ob dieser Typ Mensch schlicht verpeilt, einfach schlecht vorbereitet ist oder nur aus dem Rahmen fallen will – oder zu Typ 5 gehört? Keine Ahnung. Klar, man kann sich mal vermachen und Fehler passieren, aber manche treiben es einfach auf die Spitze. Mit denen arbeitet man auch nicht unbedingt gern zusammen. Oder es kommt erst gar nicht zur Zusammenarbeit.

Typ 5: hastige Überflieger – die nicht richtig lesen können…

Diese Personen könnten auch zu dem vorher beschriebenen Typ Mensch gehören. Das scheint sich in unserer Gesellschaft wie ein Virus auszubreiten. Diese Menschen können eine Sache nicht bis zu Ende lesen und den Sinn erfassen bzw. sich merken. Vielleicht aus Zeitmangel oder Ungeduld? Aus dem Grund gibt es vermutlich Hunderte Hotlines, die dumme Fragen beantworten müssen, die die Menschen auch selbst herausfinden könnten, wenn sie sich nur eine Minute Zeit genommen hätten, ruhig bis zum Ende zu lesen. Die Aufmerksamkeitspanne reicht bei manchen leider nur noch für 10 Sekunden. Es ist schon nervend, wenn genau die Fragen gestellt werden, die man vorab idiotensicher erklärt hatte. Zum Nachdenken: Lieber erst in Ruhe lesen, wenn einem Überfliegen nicht liegt!

Typ 6: Pfeifen – die sich verfrüht unheimlich wichtig nehmen…

Dass ein erfolgreicher Superstar durch ein Management vertreten wird und jemand anderes für ihn die Promotionarbeit übernimmt, ist nur allzu verständlich. Aber es gibt tatsächlich auch die unbekannten „Newcomer“, die noch nichts vorzuweisen haben und trotzdem nichts allein gebacken kriegen und sich immer nur darauf verlassen, dass die anderen das für sie schon machen. Die, die man ewig erst über ihr „Management“ kontaktieren muss, was dann aber auch nichts geregelt bekommt. Das macht es unheimlich schwer, solche Künstler zu unterstützen. Ein bisschen Mitarbeit und Eigeninitiative muss schon sein. Vielleicht liegt es da nahe, sich ein anderes, aber zuverlässiges Management zu suchen oder selbst in Aktion zu treten!

Typ 7: Egoisten – Unterstützung nur als Einbahnstraße…

Glaubt man kaum, aber einige wenige haben es am Ende sogar nicht mal nötig, ihre „Fans“ über veröffentlichte Beiträge zu informieren oder aufmerksam zu machen. Da gibt es einfach keinen Querverweis auf Neues und es werden, trotz absoluter Unbekanntheit, keine Aktionen unternommen, um einen neuen Beitrag über Social Media oder eine eigene Homepage zu verbreiten, geschweige denn die Partner zu verlinken. Prominente, die kaum einen Überblick über veröffentlichte Beiträge haben, machen das ja auch nicht immer… Aber hey, die sind ja auch schon bekannt und vermutlich erfolgreich. Was sagt es nun über einen Menschen aus, Unterstützung und Arbeit von anderen Menschen in Anspruch zu nehmen, aber selbst nichts dafür zu tun? – Und welchen Grund sollte man haben, mit diesen Menschen zusammenzuarbeiten?

Fazit:

Zusammengefasst: Es gibt auch in der Zusammenarbeit mit Künstlern und Musikern die berühmten „schwarzen Schafe“. Wer mit jemandem zusammenarbeiten möchte, ist daher gut beraten, sich vorab über die Interaktionen der Person ein Bild zu machen. Wie aktiv ist diese Person selbst? Lohnt sich eine Zusammenarbeit überhaupt oder ist man der Einzige, der dabei Arbeit und Zeit investiert? Unterstützt derjenige vielleicht selbst andere Menschen und macht auf sie aufmerksam? Teilt die Person Beiträge im Social Media-Bereich und wie spricht die Person über Partner in der Presse? Oder werden diese sogar dankend weiterempfohlen? – Oder springt die Person nur auf, wenn sie sich mit dem Erfolg anderer schmücken kann, und ist selbst eher passiv oder gar nachlässig?

Am liebsten sind mir persönlich deshalb auch oft die Menschen, die von sich aus auf mich zukommen (Ausnahmen ausgenommen) und um eine Zusammenarbeit bitten. Sie zeigen Eigeninitiative und meist kann ich sicher sein, dass man gut kooperiert und ich nicht nur den „Hofdiener“ für irgendeinen „Möchtegernstar“ mache. Ich bin wirklich sehr froh und dankbar, dass es trotz aller negativen Beispiele genug von der zuerst beschriebenen Sorte Mensch gibt, die sich dankbar zeigt und einen weiterempfiehlt. Hast du auch schon mit Leuten zusammengearbeitet und es am Ende bereut, weil die Kooperation sehr holprig und unausgewogen war? Oder hattest du bisher Glück? Schreib doch mal deine Erfahrungen dazu. Ich freue mich, dass du auf musifiziert.de vorbeigeschaut hast. Bis bald.

Ein Gedanke zu „7 unterschiedliche Künstlertypen – in Zusammenarbeiten“

  1. Liebe Sabine,

    einmal mehr herzlichen Dank für Deine interessanten Hiinweise und Informationen! Ich nehme sie gern auch als Gelegenheit, mich selbst zu überprüfen, denn ich rechne immer auch damit, daß ich viel mehr Fehler schon selbst gemacht habe, als mir lieb ist!
    In einem Fall bin ich allerdings im Nachhinein froh gewesen, daß ich es nicht so gemacht habe wie von Dir empfohlen, obwohl Du damit recht behalten hast, daß die vertane Chance nicht wiederkam: Mir war damals unwohl bei dem Gedanken, mich im Vorfeld eines Konzerts vom Radio interviewen zu lassen, v. a. weil ich fürchtete, meine eigenen Lieder gewissermaßen “analysieren” zu müssen (Interviewthemen erlebte ich damals als eher kopflastig). Im Endeffekt habe ich mir so wohl einen tiefen Fall erspart, denn genau dieses Konzert lief gar nicht gut – trotz aller Vorbereitung bleiben ja Dinge, die man nicht selbst in der Hand hat, und um deretwillen ich im Endeffekt froh war, daß der Abend keine besondere mediale Aufmerksamkeit erfuhr.

    Egoistische Kollegen habe ich seltenst erleben müssen, aber soweit doch, fand ich immer den Undank ganz besonders schlecht nachvollziehbar, etwa, wenn man jemanden auf ein Gesuch aufmerksam gemacht hat und der andere, weil ihm das Gesuch nicht zusagt, sich für den Hinweis nicht trotzdem bedankt.

    Liebe Grüße, Kairos

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