Viele Musiker kommen irgendwann auch einmal an den Punkt, an dem sie zweifeln und ans Aufgeben denken. Etliche Musikprojekte sind daran zerschellt, Bands haben sich aufgelöst und Träume sind geplatzt. – Aber das muss nicht zwangsläufig so sein! Vielleicht ist alles nur halb so schwarz, wie es scheint. Klar, als Musiker ist man vielen Meinungen ausgesetzt und viele sehen sich in einer Konkurrenzsituation.
Und auch wenn man sich besten Gewissens vor Publikum stellt, sich förmlich nackig macht und seine Seele offenbart, um anderen Menschen besondere Momente zu verschaffen, kann man nicht bestreitet, dass man als Musiker auch immer mit einem gewissen Druck zu kämpfen hat. Dieser muss gar nicht immer von außen kommen. Meistens entsteht er tatsächlich im Inneren. Eigene Vorstellungen passen nicht zu äußeren Umständen und Erwartungen treiben Dich in die Enge. Da ist es natürlich das Einfachste, einfach aufzugeben. – Doch bevor Du aufgibst, lass uns noch ein paar Überlegungen anstellen und schauen, was Dir vielleicht doch noch helfen könnte.
„Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern.“ Henry Ford
1.) Vergleiche Dich nicht mit anderen.
Was Dich mit Sicherheit runterzieht, sind Vergleiche mit anderen Musikern, Bands und Künstlern. Aber das tut Dir nicht gut. Jeder hat andere Voraussetzungen. Manch einer wurde bereits als Kind gefördert, einige können vieles mit Geld regeln, andere hatten ganz einfach Glück auf ihrem Weg. Das liegt jedoch alles nicht in Deiner Hand und sagt nichts über Dich und Dein Projekt aus. Also vergleiche Dich nicht mit anderen und hör auf, Dich damit unglücklich zu machen.
„Wer heute den Kopf in den Sand steckt, wird morgen mit den Zähnen knirschen!“
2.) Warum hast Du angefangen?
Vielleicht hast Du Dich irgendwie „verlaufen“ und weißt nicht mehr, was Du eigentlich willst oder vielleicht redet Dir sogar jemand ein, wie Du sein solltest und was Du tun müsstest. Was auch immer. Denk doch mal nach: warum hast Du angefangen? Was war Deine Motivation und was waren Deine Ziele? Möchtest Du diese Ziele immer noch erreichen oder gibt es vielleicht einen Kurswechsel? Und wenn das nicht hilft: was sind Deine neuen Ziele und bei welchem Gedanken hast Du „Hummeln im Hintern“?
„Lass dich nicht von dem abbringen, was du unbedingt tun willst. Wenn Liebe und Inspiration vorhanden sind, kann es nicht schief gehen.“ Ella Fitzgerald
3.) Schau zurück. Was hast Du schon geschafft?
Immer wenn man sich selber klein macht (manchmal kommt das auch von außen), dann denk zurück, wie Du mal angefangen hast und was auf Deinem bisherigen Weg alles passiert ist. Denk an die Momente, wo Du total aufgeregt warst und das Danach, wo Du euphorisch und stolz warst, weil Du es geschafft hast. Welche kleinen und großen Erfolge hast Du gemeistert? Lass Dich dabei nicht vom Wort „Erfolg“ abschrecken: jeder definiert den Erfolg nach seinen eigenen Vorstellungen.
„Erfolg haben heißt, einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist.“ Winston Churchill
4.) Mach einen Song daraus!
Wenn Deine Gedanken sich gerade im Kreis drehen und Du an allem zweifelst, dann hilft auch ein wenig “Selbsttherapie”. Schreib beispielsweise einen Song über Deine Gedanken und Gefühle. Du musst ihn ja nicht gleich veröffentlichen. Aber vielleicht wird er ja gut, hilft Dir aus Deinem Loch und Du erkennst wieder, was für ein Genie Du doch bist.
„Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant.“ George Catlett Marshall jun.
5.) Lass Dich nicht überreden. Mach es aus Deiner Überzeugung!
Nur wer aus eigener Überzeugung handelt, wird dauerhaft für sein Projekt brennen, sich dafür ins Zeug legen und erfolgreich werden. Wenn Du kein gutes Gefühl bei der Sache hast (und man sollte immer auch auf seinen Bauch hören), dann mach was anderes. Vielleicht liegt es aber nur an Details, die verändert werden müssen. Vielleicht willst Du mit Deinem Projekt auch eine andere Richtung einschlagen oder mal was Neues versuchen. Dann tue es und nutze die neue Energie dafür.
„Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen.“ Chinesische Weisheit
6.) Trenne Dich von dem, was Dich runterzieht.
Ob das Dinge sind, die Dir nicht gut tun oder Menschen, die Dir einreden, wie Deine Träume und Ziele auszusehen haben oder die Dir einreden, Du kannst nicht oder bist nicht gut genug. Hol mehr von dem in Dein Leben, was Dir gut tut. Verbringe mehr Zeit mit Menschen, die toll finden, was Du machst und die Dich unterstützen wollen. Verzichte auf Energieräuber!
„Was man nicht aufgibt, hat man nie verloren.“ Friedrich Schiller
7.) Bringe Dich auf andere Gedanken.
Manchmal hat man einfach nur trübe Gedanken und meint deswegen „aufgeben zu müssen“. Das muss nicht einmal etwas mit Deinem Musikprojekt zutun haben. Hinterfrage also Deine Gefühle und Gedanken. Versuch Dich abzulenken. Mach für einen Augenblick mal etwas anderes und lass Dich aufmuntern. Da kann vieles helfen. Was macht Dich glücklich? Bei mir helfen zum Beispiel: Schokolade, süße Katzenvideos, tolle Filme, mit lieben Freunden erzählen, einfach mal wild drauflostanzen, Kuscheleinheiten, klassische Musik hören, mit geschlossenen Augen in der Sonne sitzen, in der Natur spazierengehen oder auch Punkt 8.
„Was immer Du tun kannst oder wovon Du träumst – fange es an. In der Kühnheit liegt Genie, Macht und Magie.“ Johann Wolfgang von Goethe
8.) „Fanpost“ lesen
Falls Du im Moment selber nicht an Dich glaubst, verschafft es Dir möglicherweise ein besseres Gefühl, wenn Du alte Post mal wieder rauskramst. Eventuell hast Du sogar schon mal Fanpost bekommen – einfach nette Nachrichten, in denen Dir jemand seine Bewunderung ausdrückt. Oder vielleicht pflegst Du eine Brieffreundschaft, die Dir gut tut. Oder Du hast einen Brief aufgehoben, bei dem Du lächeln musstest, als Du ihn gelesen hast. SMS, Whatsapp-Nachrichten, E-Mails und so weiter können das natürlich auch sein. Auch Fotos von guten Momenten Deines Lebens können Dich daran erinnern, was Du schon geschafft hast und Dir ein Lächeln zurück ins Gesicht zaubern. Versuch es mal!
„In diesem Leben ist jeder mutig, der nicht aufgibt.“ Paul James McCartney
9.) Persönlichkeitsentwicklung
Kommst Du vielleicht öfter an diesen Punkt, wo Du ans Aufgeben denkst, dann fehlt Dir womöglich auch etwas Selbstvertrauen. Es kann nicht schaden, sich dann mal mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen. Lerne Dich besser kennen. Lerne an Dich zu glauben und lerne Deinen Wert kennen. Du bist viel mehr, als Du nur glaubst! Das ist übrigens nicht nur etwas für „schwache“ Menschen. Es ist immer hilfreich, sich weiter zu entwickeln und an sich selbst zu arbeiten. Vielleicht können wir an äußeren Umständen nicht rütteln, aber im Inneren lässt sich vieles verändern. Programmier Dich neu!
Meine persönlichen Lieblings-Onlinecoaches in dem Bereich sind: Heiko Schwardtmann, der „hüpfige“ André Loibl oder auch Karin Wess. Und wenn Du ein paar interessante Bücher dazu lesen willst, empfehle ich z.Bsp.: „The Big Five for Life: Was wirklich zählt im Leben“ von John Strelecky, „Denke nach und werde reich“ von Napoleon Hill, „Die Macht der Motivation“ von Nikolaus B. Enkelmann oder „Die Regeln des Glücks“ von Howard C. Cutler + Dalai Lama. Es gibt natürlich noch hunderttausend andere „Selbsthilfebücher“.
„Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.“ Chinesische Weisheit
10.) Mach mal ne Pause!
Es könnte durchaus sein, dass Du ein wenig ausgebrannt bist und einfach mal ne Pause brauchst. Kein Grund also, alles hinzuschmeißen. Gönn Dir einfach mal eine Auszeit. Mach den Kopf frei, Urlaub oder wie schon erwähnt, einfach mal was anderes machen. Du solltest große Entscheidungen immer aus einem guten Gefühl heraus treffen und Dir deshalb erst einmal eine Pause gönnen. Dann wird sich zeigen, ob Du wirklich aufgeben willst oder ob Deine Kräfte einfach am Ende waren und Du nur neue Eenergie tanken musstest.
„Scheitern ist nicht so schlimm. Schlimm ist, nichts versucht zu haben.“ Heinz Eggert
Und selbst wenn…
Solltest Du nach diesen Überlegungen wirklich aufgeben wollen oder etwas völlig anderes machen wollen, ist das keine Schande. Es ist Deine Entscheidung und Du solltest zu dem stehen, was Du tust. Also ist es auch völlig in Ordnung, wenn Du entgegen aller Pläne und Ziele irgendwann nicht mehr willst. Nur weil man einmal gesagt hat, dass man „dieses und jenes“ tun möchte, muss man sich nicht sein ganzes Leben dafür verpflichten. Man darf sich ruhig hin und wieder mal widersprechen und seine Meinung ändern. Also egal, was Du tust, mach es aus Deiner Überzeugung und weil Du es willst. Wenn Du dafür brennst, dann kann Dich nichts aufhalten!
Ich hoffe, ich konnte Dir eine kleine Anregung geben, Dein Vorhaben aufzugeben zu überdenken. Vielen Dank, dass Du auf musifiziert.de vorbeigeschaut hast. Bis bald.