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Nachgefragt bei Koloss

Er spielt in gleich drei Projekten, ist dabei Gitarrist sowie Songwriter und tobt sich im Oldschool, Black/Thrash, bzw. Death/ Groove Metal so richtig aus. Die Rede ist von Koloss. Er spielt im gleichnamigen Soloprojekt sowie in den Bands Warforger und Goatfuck, deren Namen bereits düstere Schatten vorauswerfen. Doch im Endeffekt geht es hier wieder um Musik und wie sie entsteht. Koloss verrät im Interview ein paar interessante Details aus dem Entstehungsprozess. Seine Beschreibung zur Mission Musik lautet:

„Metal. Bier. Oldschool. Spaß an schneller Musik und groovigen Gitarrenriffs.“

Foto: © Lisa-Marie Burkholdt

10 Fragen an Koloss

1.) Seit wann bist Du musifiziert („Musik-infiziert“) / seit wann machst Du Musik?

Koloss: „2007 habe ich das erste Mal eine Gitarre von Harley Benton in der Hand gehabt. Im gleichen Jahr habe ich zusammen mit einem Kumpel meine erste Band gegründet, welche sich 2008 schon wieder auflöste. Danach war ich hauptsächlich ab 2009 mit Slaughtered Existence (jetzt unter dem Namen Goatfuck bekannt) unterwegs und konnte meine ersten Bühnenerfahrungen sammeln.“

2.) Womit fängst Du beim Songwriting an?

Koloss: „Meist nehme ich einfach die Gitarre in die Hand und spiele zu Hause vor mich hin und es ergibt sich ein interessanter Riff, den ich weiterverfolgen will. Oder ich jamme mit den Leuten aus der Band und finde dabei eine neue Idee, welche ich umsetzen will. Auch kommt es vor, dass ich ein bestimmtes Muster/ Ansätze in Musik, die ich höre, interessant finde und dann ähnlich umsetzen möchte. Darauf aufbauend nehme ich diese Ansätze und fertige einen ganzen Song an (zusammen mit der Band oder zu Hause, wenn ich schon eine konkrete Vorstellung vom Song habe). Dieser wird dann mit den anderen Musikern eingeübt, bis er sitzt.“

3.) Wie ist Dein erstes / letztes Album entstanden?

Koloss: „Das erste Album (volle Länge) habe ich mit Slaughtered Existence letztes Jahr unter dem Titel „Total Death“ veröffentlicht. Dieses habe ich zum Großteil Zuhause geschrieben. Große Einflüsse für mich beim Songwriting waren Bands wie Inquisition, Sepultura, Toxic Holocaust, Gospel of the Horns, Ketzer. Feinheiten wurden dabei meist im Nachhinein im Proberaum noch angepasst. Auch haben wir mit Warforger erst vor Kurzem das erste Album „Global Exctinction“ veröffentlicht, wobei ich aber keine Songs auf dem Album geschrieben und auch nur den Song „Sacrificed“ eingespielt habe. Bei Koloss wird das erste Album bald erscheinen, dies habe ich zusammen mit einem Kumpel geschrieben, welcher mir mit interessanten Riffs weitergeholfen hat.“

4.) Mit welchen Programmen arbeitest Du & womit nimmst Du auf?

Koloss: „Meist nehme ich eine Rohfassung meiner Idee mit Cubase* und EZDrummer* Plugin auf und tabbe die Gitarrenspur im Guitar Pro. Daraufhin bringe ich diese Demo mit zur Bandprobe und wir passen einige Sachen noch an und üben den Song gemeinsam ein. Die Aufnahmen, welche ich in letzter Zeit für die Alben gemacht habe, habe ich alle zu Hause mit meinem Jet City 20W Röhrenverstärker, dem Jet City Afterburner*, einem Sennheiser E906* Mikrofon für die Boxabnahme, dem Steinberg CI 2+ Interface mit Fußschalter und Cubase gemacht. Diese Gitarrenspuren habe ich dann an denjenigen weitergeleitet, der unsere Songs mischt und mastert. Bei Warforger waren das der andere Gitarrist und der Schlagzeuger, bei Slaughtered Existence der ExxTom (ehemaliger Bassist).“

5.) Was tust Du, um Leute auf Deine Werke aufmerksam zu machen?

Koloss: „Wir posten meist eine Info zu neuen CDs, Merch etc. bei Facebook. Auch haben wir schon einmal Flyer gemacht, um Sachen zu promoten. Mittlerweile ist Letzteres aber meiner Ansicht nach nicht mehr erfolgreich, da alles über das Internet läuft und man dort schneller mehr Menschen erreicht. Andere Wege für Werbung, die wir bisher genutzt haben, waren Radiointerviews mit Radio Blau in Leipzig, Interviews und Musikreviews in Online- und Printmagazinen. Die beste Art und Weise für mich/uns um auf unsere Musik aufmerksam zu machen ist der „mühselige“ Weg, direkt mit den Leuten auf Festivals oder Konzerten Kontakt aufzunehmen. Oft gehen wir auf Festivals, wie dem Party.san, mit unserer CD-Kiste über den Campingplatz und versuchen Leute für unsere Musik zu interessieren. Das hat bisher sehr gut geklappt, da die Leute in der Szene gern auch mal unbekannte Bands unterstützen und die Preise unserer Veröffentlichungen weit unter Labelproduktionen sind. Außerdem ist es schön, mit den Leuten direkt in Kontakt zu treten.“

6.) Um welche Aufgaben kümmerst Du Dich noch selber und was übernehmen Deine Kollegen oder ggf. professionelle Partner?

Koloss: „Die einzige Sache, für die wir „professionelle Partner“ benötigen, ist für die CD-Produktion selbst. Dabei habe ich schon gute Erfahrung mit HOFA und Disc-Partner gemacht. Bei beiden Bands bin ich maßgeblich am Songwriting beteiligt. Bei Goatfuck kümmere ich mich größtenteils um die Online-/ Facebookpräsenz, bei Warforger teilen wir uns in die meiste Arbeit gemeinsam rein und jeder postet auch mal was bei Facebook. Die Organisation von Auftritten erfolgt gemeinsam bei allen Bands.“

7.) Dein bisher schönstes Musiker-Erlebnis oder Dein größter Erfolg:

Koloss: „Was mir immer wieder Spaß gemacht hat, waren Kollaborationen mit anderen Musikern. Oft habe ich schon auf der Bühne zusammen mit den Leuten von BitchHammer bekannte Songs gecovert oder zuletzt habe ich einen Song mit Dust Bolt von diesen zusammen im Hellraiser gespielt. Das ist immer wieder eine interessante Erfahrung, zu sehen, wie es in anderen Bands läuft und sich davon inspirieren zu lassen. Außerhalb davon gibt es immer wieder schöne musikalische Erlebnisse, wenn zum Beispiel wir bei einer Bandprobe jammen und auf einmal die Hälfte oder sogar ein ganzer Song aus dem Nichts entsteht. So etwas treibt einen voran, weiter zu machen. Auch ist es immer wieder cool, neue Sachen zu versuchen oder neue Ansätze zu finden. Ohne diese Sache hätte ich schon längst die Musik an den Nagel gehängt. Generell alle Liveauftritte sind immer wieder ein Highlight für mich.“

8.) In wie vielen Bands / Musikprojekten hast Du bisher mitgewirkt?

Koloss: „Da gibt es einige. Wie oben genannt, wirke ich derzeit in den drei Projekten Goatfuck, Warforger und Koloss mit. Außerhalb davon hatte ich auch schon versucht, Koloss als Band umzusetzen und hatte in zwei Black Metal Projekten von einem Kumpel mich versucht, die allerdings beide scheiterten bzw. bei denen es nie weiter ging. Meine erste Band (2007) war Silence Remains und wir haben Metalcore gemacht. Wir waren unglaublich schlecht, aber es hat Spaß gemacht.“

9.) Hast Du eine musikalische Ausbildung genossen? Wenn ja, welche?

Koloss: „Ich habe meine ersten Griffe auf der Gitarre in der Musikschule Delitzsch gelernt und habe dort ca. 2 Jahre lang Musikunterricht gehabt. Danach habe ich immer wieder Stunden bei privaten Lehrern (u.a. Sascha von Ex-Leather Phantom) genommen. Letztere haben mich sehr vorangetrieben – da es in diesen Stunden speziell um Techniken im Metal ging und ich auch mehr „trockene“ Technikübungen gelernt habe, welche mich in kurzer Zeit weit gebracht haben.“

10.) Welchen Tipp hast Du für junge Musiker und Bands?

Koloss: „Macht die Musik, auf die ihr Lust habt und bei der ihr das Gefühl habt, dass alles passt. Sucht den direkten Kontakt zu Leuten, denen ihr eure Musik verkaufen wollt. Ich glaube, das wäre alles. Ach ja, trinkt immer fleißig eure Portion Bier!“

Vielen Dank für das Interview an Koloss. Hier noch ein Vorschlag zum Tipp mit dem Bier: „Ich meine es gut und rate Dir, trinke doch in Zukunft alkoholfreies Bier.“ 😉 Schaut Euch die Projekte gern mal an. Ihr könnt Euch unter den folgenden Links gern selber einen Eindruck verschaffen.

Weblinks:

www.facebook.com/goatfack
www.facebook.com/warforger
www.facebook.com/koloss.metal

 

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