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Nachgefragt bei Mathias Wagner

Bei Mathias Wagner gibt es gleich doppelt Musik. Denn er spielt zum einen bei der Band Berlin Syndrome (Genre: Indie, Alternative, Post-Rock, Shoegaze) und ist dort nicht nur Bassist, sondern auch Klavierspieler, Mitsongschreiber, Arrangeur, Fahrer und Organisator. Zum anderen betreibt er aber auch noch sein Produzenten-Projekt Imperial Measures, bei dem er CEO und Alleinherrscher ist und musikalisch für fast alles offen ist. In seinen Worten beschreibt er seine Projekte wie folgt:

„Berlin Syndrome ist eine international besetzte Indieband, die kurz vor den Aufnahmen ihres Debutalbums steht. – Imperial Measures ist mein kleines Produzentenprojekt, mit dem ich (mobiles) Recording, Mixing, Mastering und Producing betreibe.“

Nachgefragt bei Mathias Wagner
© Foto: Christoph Eisenmenger

10 + 1 Fragen an Mathias Wagner

1.) Seit wann bist Du musifiziert?

Mathias Wagner: „Seit ungefähr 20 Jahren, als ich zum ersten Mal Musikunterricht bekommen habe. In Bands spiele ich aber seit ungefähr 12 Jahren.“

2.) Womit fängst Du beim Songwriting an?

Mathias Wagner: „In meiner Band ist es so, dass wir entweder jammen und so auf Ideen kommen, oder jemand nimmt etwas zu Hause auf und bringt es dann in den Proberaum mit, sodass alle zusammen an einer Idee arbeiten können. Aus mehreren Ideen entsteht dann nach und nach ein Song im Bauklötzchenprinzip.“

3.) Wie ist Dein erstes bzw. letztes Album entstanden?

Mathias Wagner: „Mein erstes Album muss so ca. 2008 gewesen sein. Das haben wir selbst im Proberaum aufgenommen und es hat mehrere Monate gedauert. Das war aber weit entfernt davon, gut zu klingen… Das Album, das wir bald mit Berlin Syndrome aufnehmen werden, entsteht dann innerhalb von 3 Wochen in einem richtigen professionellen Studio. Wenn ich Bands mit Imperial Measures aufnehme, dann schließe ich mich meist mit denen drei bis vier Tage in deren Proberaum ein und mische und mastere die Songs dann bei mir zu Hause. Wenn die Band gut eingespielt ist und die Songs gut sind, kann sich das Ergebnis aber trotzdem hören lassen – zu einem Bruchteil der Kosten eines professionellen Studios.“

4.) Mit welchen Programmen arbeitest Du & womit nimmst Du auf?

Mathias Wagner: „Ich arbeite mit Cubase*, habe ein nettes Interface, einiges an Software, gute Monitore und einen ordentlichen Mikrokoffer. Es ist aber eigentlich egal mit welcher DAW oder welchem Equipment man arbeitet. Wichtig ist, dass man weiß, wie man damit umgeht. Mindestens genauso wichtig ist aber der Song, das Arrangement und die Performance.“

5.) Was tust Du, um Leute auf Deine Werke aufmerksam zu machen?

Mathias Wagner: „Social Media ist natürlich heutzutage super wichtig. Trotzdem sollte man immer authentisch bleiben und sich darauf konzentrieren, was man macht: nämlich Musik. Für Bands heißt das: viel spielen und herumfahren, gesehen werden, Kontakte knüpfen. Das und die Kombination mit guten Social Media Präsenzen ist wohl das Wichtigste. Für mein Recordingprojekt mache ich tatsächlich nicht besonders viel Werbung. Die Dienstleistung, die ich anbiete, ist natürlich auch eine sehr sehr kleine Nische. Das braucht nicht jeder. Ich versuche dann eher gezielt Bands anzusprechen, von denen ich denke, dass sie Bock hätten, Aufnahmen zu machen. Das klappt bisher ganz gut.“ 😉

6.) Um welche Aufgaben kümmerst Du Dich noch selber und was übernehmen Deine Kollegen oder ggf. professionelle Partner?

Mathias Wagner: „Das Recordingprojekt liegt komplett in meinen Händen. Für die Band haben wir eine Managerin, die die meisten Verhandlungen führt, uns berät, Konzerte bucht und der Band allgemein unterstützend zur Seite steht. Außerdem haben wir einen Verlag, der sich um die GEMA-Abrechnungen und Sync kümmert. Da bleibt also trotzdem noch sehr viel für uns selbst zu tun. Die ganze Arbeit abseits vom Musikmachen wird ja oft übersehen oder unterschätzt. Das kostet viel Zeit und Mühe, macht aber auch Spaß.“

7.) Dein bisher schönstes Musiker-Erlebnis oder Dein größter Erfolg:

Mathias Wagner: „Auf dem Papier wäre der größte Erfolg wohl das Knacken der 100.000er Marke für unseren Song „All For The Good“ auf Spotify. Oder der Gewinn des Deutschen Rock- und Pop Preises 2015. Das bedeutet aber eigentlich nichts. Für mich ist es viel schöner, ein Konzert zu spielen und hinterher in glückliche Gesichter zu sehen. Oder von Leuten zu hören, wie viel ihnen unsere Musik bedeutet.“

8.) In wie vielen Bands / Musikprojekten hast Du bisher mitgewirkt?

Mathias Wagner: „Berlin Syndrome ist meine sechste Band.“

9.) Hast Du eine musikalische Ausbildung genossen? Wenn ja, welche?

Mathias Wagner: „Ich hatte als Kind Klavierunterricht. Gitarre und Bass habe ich mir dann später selbst beigebracht. Auch was die ganze Aufnahmetechnik und das Produzieren angeht, bin ich sehr autodidaktisch unterwegs. Durch das Internet und YouTube stehen mittlerweile aber wirklich viele gute Wissensquellen zur Verfügung.“

10.) Welchen Tipp hast Du für junge Musiker und Bands?

Mathias Wagner: „Spielt so viele Gigs wie möglich und sammelt Erfahrungen. Macht es Leuten einfach mit euch zu arbeiten, ohne euren eigenen Wert zu unterschätzen.“

Frage +1 Was wolltest Du schon immer mal von anderen Musikern wissen?

Mathias Wagner: „Da ich ein kleiner Nerd bin, interessiert mich meist bei anderen Musikern, wie sie einen bestimmten Sound hinkriegen. Also Equipment, Spielweise oder Aufnahmetechnik. Falls mich also jemand nach meinem Basssound fragen sollte, dann müsste ich „Jazzbass, Big Muff und Ampeg Verstärker“ antworten.“

Vielen Dank für das Interview an Mathias Wagner. Infos und Eindrücke zu seinen Projekten sind unter den folgenden Links zu finden.

Weblinks:

https://www.facebook.com/berlinsyndrome

https://www.facebook.com/imperialmeasures

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