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Nachgefragt bei Pharblos

Daniel M. ist unter dem Namen Pharblos als Produzent & Videoregisseur aktiv. Außerdem ist er in seinem Projekt ebenso verantwortlich für Lyrics, Internetpräsenz, Vocals sowie visuelle Gestaltung. Er hat sich alles selbst beigebracht und man hat den Eindruck, dass er keiner ist, der sich darauf verlässt, dass andere ihm die Arbeit abnehmen. Seine musikalischen Einflüsse stammen aus Hip-Hop/Rap, Pop, Alternative, Electronica sowie Rock. Wie seine Songs entstehen, welche Werke er bereits veröffentlicht hat und wie sich sein Projekt entwickelt, beantwortet er im Interview.

„Pharblos ist kreativ, jung und anders.“

Pharblos
© Foto: Pharblos

10 + 1 Fragen an Pharblos

1.) Seit wann bist du musifiziert?

Pharblos: „Ich war früh musifiziert. Ich erinnere mich, dass ich im Alter von 6 Jahren, mit meinen Eltern MTV schaute und begeistert war von Songs wie „Zombie“ von den Cranberries und „Rising High“ von den H-Blockx. Auch die Plattensammlung meines Vaters hat mich oftmals fasziniert. Ich hab schon immer Musik als Möglichkeit gesehen, seiner Stimme Gehör zu verschaffen und so kam es Anfang der 2000er, dass ich erste eigene Lyrics schrieb. Die hab ich jedoch nie wirklich verarbeiten können und so blieb es ein Traum, daraus jemals etwas zu schaffen. Mitte des Jahrzehnts beschäftigte ich mich dann erstmals mit der Produktion von Musik, allerdings ohne Gefallen an meinen fertigen Songs zu finden. Also bastelte ich weiter an meinen Arbeiten und schrieb Song um Song.

Pharblos ließ ich 2012 aus einer Laune heraus entstehen. Damals noch als Duo. Aufgrund von Differenzen, wohin das Projekt gehen soll, begruben wir das Projekt vorerst. Zwischendurch veröffentlichte ich unter meinem Alter Ego „sk3p“ ein erstes Album, jedoch steckte ich da keine weitere Energie rein. Ende 2015 fing ich wieder an, mit Pharblos erste Songs zu schreiben. Und so kam es, dass ich Anfang des folgenden Jahres wieder ein Duo daraus gemacht hatte. Mit neuer Besetzung gab es kleine Achtungserfolge. Das Feedback der Leute und ein paar Zeilen in der lokalen Zeitung und auch Auftritte vor privatem Publikum zählten zu diesen Erfolgen. Noch im selben Jahr gingen wir wieder getrennte Wege, doch ich machte solo weiter und so entstand Pharblos, wie man es heute kennt.“

2.) Womit fängst du beim Songwriting an?

Pharblos: „Unterschiedlich. Mal ist es ein Song einer Band, den ich höre und mir dabei denke, dass ich das Thema auch verarbeiten könnte. Mal ist es eine Melodie, die an den Keys entsteht, die mich einen Beat schnell erstellen lässt. Oftmals sind es jedoch bei mir sogenannte Fünf-Minuten-Arbeiten, die schnell ein Grundgerüst eines Songs aufzeigen. So sind bei mir 6 Songs auf meinem Debüt „Heaven & Wall“ entstanden. Das Schwierigste ist eigentlich nie der Anfang eines Songs, sondern zu wissen, wann er fertig ist. Durch das Mixen und Mastern kann man einen Song auch tot klingen lassen. Und das passiert mir schneller, als mir lieb ist. Das heißt dann immer wieder aufs Neue: Back to the Roots und von vorn beginnen.“

3.) Wie ist dein erstes bzw. letztes Album entstanden?

Pharblos: „Das Album „Heaven & Wall“ entstand zwischen Ende 2015 und April 2017. In dieser Zeit wurde Pharblos zum Duo und schlussendlich wieder ein Soloprojekt. Ich hatte bis zum Release des ersten Songs wirkliche Zweifel daran, da mir immer irgendwas nicht gefiel. (lacht) Doch durch erstes Feedback wurde ich ermutigt, weiter meinen Weg zu verfolgen. So kam es, dass ich innerhalb von 2 Monaten alle Texte fertiggestellt hatte. Die finalen und endgültigen Aufnahmen fanden zwischen Dezember und April 2017 statt. Der letzte Song, der fertiggestellt worden ist, war „Escobar“. Aufgenommen hatte ich ihn mit D-Soul, der heute als Ben Page aktiv ist und an seinem ersten Album der neuen Ära arbeitet.

Die Songs des Albums behandeln Themen, die mich begleitet haben. Themen wie der Hass auf der Welt, Liebe oder auch der Tod. Ebenfalls entstand mit D-Soul der Song „Altes Ich“. Das Lied handelt davon, vergangene Entscheidungen zu akzeptieren. Da das Konzept des Debütalbums jedoch anders aussah, entschied ich mich dazu, ihn in diesem Jahr als B-Seite zu veröffentlichen. Sämtliche Stücke wurden ausschließlich in meinem provisorisch eingerichteten Homestudio aufgenommen. Es steckt viel Feinarbeit darin und ich habe dabei jeden Job übernommen. Von der Produktion selbst, über Mixing und Mastering, bis hin zur Covergestaltung. Ich arbeite bereits am Nachfolger und einer Remix EP, die im Oktober erscheinen soll.“

4.) Mit welchen Programmen arbeitest du & womit nimmst du auf?

Pharblos: „Das Aufnehmen der Vocals, und auch das Schneiden meiner Videos, tue ich ausschließlich mit Magix, da bin ich seit 2005 nicht von abgewichen.“

5.) Was tust du, um Leute auf deine Werke aufmerksam zu machen?

Pharblos: (seufzt) „Das ist in der heutigen Zeit echt schwer. Es gehört oftmals schon etwas Glück dazu, dass jemand da draußen deine Songs hört. Klar ist das frustrierend, wenn du weißt, dass du da was hast, was wirklich hörenswert ist, aber wegen des zu großen Angebots deine Songs einfach zu leise sind. Ich hatte früher den Gedanken, dass man automatisch entdeckt wird, wenn man nur gut genug für all das ist. Wie sehr man sich doch irren kann. (lacht) Und so bleibt mir bislang nichts anderes übrig, als die gängigen Portale zu nutzen. Facebook, YouTube, Instagram und auch eine eigene Webseite sind heute unerlässlich, um wenigstens ab und zu gehört zu werden. Ich teile meine Werke auf diesen Portalen und markiere meine Freunde und Kontakte, um die Reichweite zu erhöhen. Öffentliche Auftritte sind bislang ausgeblieben, dahingehend fehlen mir die Kontakte.“

6.) Um welche Aufgaben kümmerst du dich noch selber und was übernehmen deine Kollegen oder ggf. professionelle Partner?

Pharblos: „Ich bin eine One-Man-Show. Ich habe über Jahre gelernt, dass meine Ideen oftmals nur von mir selbst verstanden und umgesetzt werden können. (lacht) So hab ich mir dann während der Arbeit an „Heaven & Wall“ Tage geleistet, an denen ich mich nur der Covergestaltung gewidmet habe oder mich auch mit dem Produzieren von Videos beschäftigt. Das ist eine willkommene Abwechslung, wenn man „blind“, also zu verbissen, während der Produktion wird. Bei dem Video zu „Not Alone“ schrieb ich das Drehbuch, filmte und schnitt das Video schlussendlich auch. Für meine Videos versuche ich immer meine Freunde zu bekommen und das hat bis jetzt auch immer geklappt. Also würde ich sagen, dass ich wenigstens in dem Teil Aufgaben gerne abgebe.“ (lacht)

7.) Dein bisher schönstes Musiker-Erlebnis oder dein größter Erfolg:

Pharblos: „Die erste eigene CD in den Händen halten zu dürfen. Zu wissen, dass du es wirklich geschafft hast, das Album fertigzustellen. Das zähle ich definitiv als eines der schönsten Erlebnisse der „Pharblos Ära“. Doch im August 2016, damals noch als Duo, hatten wir einen Auftritt auf dem Bauernwegfest (ein von mir organisiertes Nachbarschaftsfest). Wir hatten vorher keine Ahnung, ob und wie wir ankommen werden, doch nach 2 Liedern waren wir erleichtert. Wir bekamen Jubel und Applaus und Lob. Besonders eine Erinnerung will mir bis heute nicht aus dem Kopf weichen. Nach den ersten zwei Liedern sagte uns eine der Anwesenden, dass wir doch kein Schlager spielen sollen (wie sie es eigentlich vorher sagte). Sie war begeistert und sitzt bei fast jedem privaten Auftritt in der ersten Reihe. Perfekt. Was ich ebenfalls als persönlichen Erfolg verzeichne, ist ein kompletter Artikel in der regionalen Ausgabe der Mitteldeutschen Zeitung.“

8.) In wie vielen Bands / Musikprojekten hast du bisher mitgewirkt?

Pharblos: „Offiziell gesehen ist Pharblos das zweite Projekt. Zwischen 2011 und 2014 war ich unter dem Namen sk3p aktiv, was ich (wie bereits erwähnt) noch heute als mein Alter Ego verstehe. Zu Beginn der ersten „Pharblos Ära“ gab es allerdings eine Band, in der ich an den Keys spielte. Ich merkte jedoch schnell, dass zu viele Egos am Werk sind und so entschied ich mich, doch solo weiter zu machen. Und da fühl ich mich bis heute pudelwohl. (lacht) Das dritte Projekt steht aber auch schon in den Startlöchern. Dazu darf ich aber noch nichts sagen, außer dass dies ein Projekt neben Pharblos sein wird und künftige Auskopplungen nicht beeinträchtigen wird.“

9.) Hast du eine musikalische Ausbildung genossen? Wenn ja, welche?

Pharblos: „Diese Frage kann ich mit einem klaren Nein beantworten. Ich habe mir alles selbst beigebracht. Durch jahrelanges Probieren und Tüfteln. Ich würde mich jedoch als „ständig in der Ausbildung befindend“ bezeichnen, denn ich lerne jeden Tag etwas Neues, was ich umsetzen kann. Sei es eine neue Technik, Einstellung oder eine Art zu singen/rappen.“

10.) Welchen Tipp hast du für junge Musiker und Bands?

Pharblos: „Macht einfach Musik. Setzt euch ans Brett oder an die Keys/Gitarre/Bass etc. und spielt. Dabei entstehen oftmals die besten Dinge. Druck bringt euch gar nichts. Konzentriert euch immer nur auf euch und fangt damit an, an euch zu glauben, denn nur dann fühlt ihr euer wahrstes Ich und könnt wirklich das umsetzen, was euch bewegt.“

Zusatzfrage: Was wolltest du schon immer mal von anderen Musikern wissen?

Pharblos: „Was habt ihr in euren Schreibblockaden gemacht? – Ich beschäftige mich dann meist mit Serien und/oder Filmen oder lebe einfach mein Leben. Irgendwann bewegt sich der Stift dann von selbst.“

Vielen Dank für das Interview an Pharblos. Weitere Infos zum Künstler sowie News und Musik findest du unter folgenden Links.

Weblinks:
https://www.instagram.com/in_the_life_of_pharblos/
http://www.Pharblos.de/Videos/
https://www.Facebook.com/Pharblos

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