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Nachgefragt bei Simon Becker

Simon Becker ist Musiker und Singer-Songwriter (Pop), der sich um sein Business selbst kümmert und sich darüber hinaus in verschiedenen Bereichen engagiert. Für ihn ist das Wichtigste, live zu spielen. Dabei spielt die Größe der Bühne und des Publikums keine Rolle. Die Produktion seiner Alben hingegen gibt er gern in die vertrauensvollen Hände eines professionellen Produzenten ab. Im Interview verrät er außerdem seine Definition von Ruhm und Erfolg. – In seinem Projekt geht es um:

„Musik handgemacht.“

Simon Becker
© Foto: Marie Fröhlich

10 Fragen an Simon Becker

1.) Seit wann machst Du Musik?

Simon Becker: „Seit eines Tages in der achten Klasse der Musikunterricht ausfiel. Wir saßen schon alle im Musikraum bereit, als die Tür aufging und die Sekretärin reinkam und sagte, dass die Lehrerin krank sei. Einige fingen sofort an, Hausaufgaben zu machen und völlig unvermittelt rief eine Mitschülerin: „Simon, du machst doch Musik, spiel uns doch mal was vor!“ Ich bin also ans Klavier gegangen und habe meine Songs vorgespielt, die ich in den Monaten zuvor geschrieben habe. Als wir dann vom Pausengong unterbrochen wurden, war mir sofort klar: DAS möchte ich immer machen!“

2.) Womit fängst Du beim Songwriting an?

Simon Becker: „Das ist total unterschiedlich. Manchmal entsteht beides gleichzeitig und der Song ist in 15 Minuten fertig. Manchmal dauert es Jahre, bis Text und Melodie zueinanderfinden. Ich habe ständig neue Songideen im Kopf und werde immer neu inspiriert. Da kann ich gar nichts gegen tun. Aber Inspiration ist nur das eine. Was danach kommt, ist harte Arbeit.“

3.) Wie ist Dein letztes Album entstanden?

Simon Becker: „Mein letztes Album durfte ich in Hamburg bei Detlef Wiedeke aufnehmen. Für mich war es zuerst ein bisschen Furcht einflößend, in einem Studio zu arbeiten, in dem mich Goldene und Platin-Schallplatten anlächeln. Nach langer Handarbeit haben wir zusammen mit meinem Produzenten Martin Denzin und vielen anderen wunderbaren Musikern ein wirklich gelungenes Album „Egal wohin das führt“ gezaubert. Das finde ich jedenfalls.“ 🙂

4.) Mit welchen Programmen arbeitest Du & womit nimmst Du auf?

Simon Becker: „Ich arbeite mit Cubase*. Aber hier in Magdeburg habe ich nur kleines Equipment. Für meine drei Alben bin ich immer in Studios in Bremen oder Hamburg gewesen.“

5.) Was tust Du, um Leute auf Deine Werke aufmerksam zu machen?

Simon Becker: „Spielen, Spielen, Spielen, Spielen, Spielen! Werbung ist schön und gut, aber ich glaube, dass die Bühne für einen Musiker die wichtigste Werbeplattform ist, die es gibt! Auch wenn sie winzig klein ist. Oder bloß ein Teppich in einem Wohnzimmer.“

6.) Um welche Aufgaben kümmerst Du Dich noch selber und was übernehmen Deine Kollegen oder ggf. professionelle Partner?

Simon Becker: „Ich kümmere mich um alles selbst, vom Songwriting über Flyerdesign, Booking und Management inklusive Steuererklärung. Das passt auch gut und ich fühle mich damit wohl. Doch bei den drei Studioalben war es sehr hilfreich, einen erfahrenen Produzenten an meiner Seite zu haben. Die eigenen Songs zu arrangieren und evtl. Songs für ein Album zu streichen ist alleine oft schwierig. Hier tut mir Teamwork sehr gut.“

7.) Dein bisher schönstes Musiker-Erlebnis oder Dein größter Erfolg:

Simon Becker: „Zwei Situationen fallen mir ein: Die eine war, als ein junges Mädchen mir erzählt hat, dass sie in der Schule über ihre Lieblingsstars gesprochen haben und sie dann in einer Projektwoche ein Referat über mich gehalten hat. Und die andere, als nach einem Konzert eine ältere Dame auf mich zukam und meinte: „Ich möchte, dass du dieses Lied auf meiner Beerdigung spielst.“

8.) In wie vielen Bands / Musikprojekten hast Du bisher mitgewirkt?

Simon Becker: „Das ist jetzt ein bisschen kompliziert, weil wir als Studenten eine Band hatten und uns den Spaß daraus gemacht haben, uns nach jedem Gig auf der Bühne zu verkrachen und aufzulösen, um dann beim nächsten Konzert (natürlich mit denselben Leuten) unter neuem Namen aufzutreten. Hier eine Auswahl: 52Cadillacs, F.O.G., Gisela, manger, Bag for Sanitary Pads, Tinseltown, …

Aber im Ernst: Ich bin tatsächlich schon immer als Simon Becker unterwegs gewesen. Seit dieser Schulstunde im Musikraum unserer Schule.“

9.) Hast Du eine musikalische Ausbildung genossen? Wenn ja, welche?

Simon Becker: „Meine Oma hat mir Blockflöte beigebracht, ich habe ein paar Jahre Klavierunterricht genommen (und bestimmt die Hälfte davon geschwänzt), ein paar Jahre Gesangsunterricht genossen und auch mal bei einem Russen zwei Jahre Jazzpiano und Harmonielehre gehabt. Das war cool, der hat mir immer Lehrzettel auf Russisch kopiert, auf denen konnte ich nix lesen – außer die Noten.“

10.) Welchen Tipp hast Du für junge Musiker und Bands?

Simon Becker: „Es gibt einen Unterschied zwischen Ruhm und Erfolg. Man kann durchaus ein erfolgreicher Musiker sein und nicht im Ansatz berühmt werden. Man kann auch sehr berühmt sein und überhaupt nicht erfolgreich. Wir Musiker machen leider schnell den Fehler, dass wir Ruhm und Erfolg gleichsetzen. Aber das macht uns nur kaputt.

Ich bin dann erfolgreich, wenn meine Musik Herzen berührt, wenn meine Songs anderen Menschen Worte schenken für das, was sie selbst nicht beschreiben können. Das ist mein Erfolg. Ruhm ist Kollateralschaden.“

Vielen Dank für das Interview an Simon Becker. Weitere Infos, News und Musik findest Du unter den folgenden Links.

Weblinks:

www.sim-becker.de

www.facebook.com/simbecker

Ein Gedanke zu „Nachgefragt bei Simon Becker“

  1. Pingback: Musifiziert | Simon Becker

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