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Nachgefragt bei Stephan Ullmann

Bei ULLMANN geht es um „Rockmusik für Erwachsene mit deutschen Texten“. Der Sänger, Gitarrist und Songwriter Stephan Ullmann gibt in diesem Sonntagsinterview einen interessanten Einblick in seine Musikkarriere. Er verrät, dass er zwar schon sehr lange Musik macht, mit seinem eigenen Projekt jedoch erst recht spät begonnen hat. Welche Hebel er in Bewegung gesetzt hat, damit er gehört wird, erfahren wir außerdem. Im neuen Album heißt es:

„…wieder mal wird ALLES ANDERS!“

Stephan Ullmann
© Foto: Thommy Mardo

10 + 1 Fragen an Stephan Ullmann

1.) Seit wann bist Du musifiziert?

Stephan Ullmann: „Musifiziert bin ich, seit ich mit 12 Jahren erstmals mit der Schulband auf der Bühne stand – das Gefühl hat mich nie mehr losgelassen. Dann die ersten Gigs im Jugendzentrum, der große Kick, wenn diese Live-Energie entsteht….das ist mir bis heute geblieben, auch nach Tausenden von Auftritten auf großen und kleinen Bühnen, ob als Sideman für andere Künstler oder mit eigenen Projekten.“

2.) Womit fängst Du beim Songwriting an?

Stephan Ullmann: „Beim Songwriting steht entweder ein Wort, ein Satz, ein Gitarrenriff, ein Fetzen Melodie am Anfang – das ist sehr unterschiedlich. Von da aus führe ich den Song oft erst Monate später zu Ende. Oder aber der komplette Song fällt mir einfach in den Schoß. Manchmal gerate ich da einfach in einen Flow, das kann dann auch mal mitten in der Nacht am Küchentisch sein, oder wie bei „Wenn Die Blätter Fallen Wie Regen“ nach einem einschneidenden Erlebnis wie dem Tod meines Vaters.

Eine für mich ganz neue Methode habe ich entdeckt durch den Mannheimer Texter Erdmann Lange. Seine bereits fertigen Texte haben mich mehrfach zu Melodien und Harmonien inspiriert, die sich dann in kurzer Zeit zu großartigen Songs entwickelten.“

3.) Wie ist Dein erstes bzw. letztes Album entstanden?

Stephan Ullmann: „Das Album ALLES ANDERS ist über einen längeren Zeitraum hinweg entstanden, teils in dem eigenen Studio, das ich gemeinsam mit Musikern der Herbert Grönemeyer-Band betreibe, teils unterwegs, u.a. in Wien oder in Spanien, teils im Studio von Sascha Kohl, der sonst u.a. für Rea Garvey oder Xavier Naidoo arbeitet und die Songs auch gemischt hat.

Ich bin als Gitarrist und Sänger für verschiedene Jobs auch international in den letzten Jahren immer viel auf Tour gewesen, wollte aber dieses eigene Projekt auf keinen Fall aus den Augen verlieren. So zog es sich zwar ein bisschen, aber die Songs konnten auch reifen – und ich hab sie immer wieder in Angriff genommen, mit unterschiedlichen Musikern, die mich dabei unterstützt haben. Dafür bin ich enorm dankbar, dass so grandiose Leute wie die Drummer Moritz Müller oder Ralf Gustke, wie Robbee Mariano am Bass oder Alfred Kritzer, Keyboarder von Grönemeyer, der String-Arrangements beigesteuert hat, mir da zur Seite standen. Oder auch Chris Herzberger an der Violine, der vielen Songs das gewisse Extra verliehen hat.“

4.) Mit welchen Programmen arbeitest Du & womit nimmst Du auf?

Stephan Ullmann: „Ich arbeite in der Entwicklungsphase mit Logic, da ist alles, was ich brauche, an einem Platz in meinem Mac Book. Mit einer kleinen mobilen Einheit, dem Focusrite Scarlett* kann ich in jedem Hotelzimmer aufnehmen und basteln.

In der Produktionsphase steht mir dann im eigenen Studio eine Amek Angela Konsole mit Neve-EQ´s zur Verfügung, sowie Outboard-Equipment wie Urei 1178 oder Universal Audio 6176*, in der finalen Produktionsphase arbeiten wir dann bei Sascha Kohl mit Protools, womit übrigens auch alle Mixes fürs Album gefahren wurden. Das war neu für mich, denn ich wollte immer analog mischen. Doch der Weg mit Total Recall digital inline mischen und dann mit Michael Schwabe bei monoposto analog Mastern hat mich überzeugt. Hören Sie selbst…“ (lacht.)

5.) Was tust Du, um Leute auf Deine Werke aufmerksam zu machen?

Stephan Ullmann: „Ich nenne mich manchmal spaßeshalber den „ältesten Newcomer Deutschlands“ – immerhin bin ich jetzt schon viele Jahre als Musiker oder auch Produzent zugange, aber ALLES ANDERS ist in der Tat mein erstes komplett eigenes „Baby“. Dafür die Trommel zu rühren, ist erst mal gar nicht so einfach, wenn Du keinen Major-Deal im Rücken hast.

Zunächst haben alle wichtigen Printmedien in der Region über das Album geschrieben. Dann habe ich viele regionale TV-und Radiosendungen besucht, wie die SWR Landesschau, RNF life, Radio Regenbogen, SWR1 etc… Sehr viel passiert natürlich übers Livespielen, das war seit jeher meine große Liebe und auch meine Stärke, und dank der großartigen Band an meiner Seite werden wir das auch weiter vorantreiben. Es stehen jetzt im Sommer Shows an u.a. mit Laith Al-Deen, bei denen wir die Songs einem breiteren Publikum präsentieren werden, drum herum gibt es eine kleine Tour in Süddeutschland und in der Schweiz.

Dazu kommt natürlich Medienarbeit: Einige Radiosender im Südwesten spielen bereits Songs aus ALLES ANDERS, ein Video zur Single IRGENDWO IM NIRGENDWO ist abgedreht und wird online veröffentlicht, der SWR hat ein Konzert im Rahmen der Sendung „Kopfhörer live“ für Hörfunk und Fernsehen mitgeschnitten. Und dann bauen wir natürlich nach und nach eine Social Media Präsenz auf. Als Plattform hierfür habe ich mit meinem Partner Michael Lorenz ein eigenes Label gegründet, Dynamo Records.“

https://www.youtube.com/watch?v=RMwyXjO-rss

6.) Um welche Aufgaben kümmerst Du Dich noch selber und was übernehmen Deine Kollegen oder ggf. professionelle Partner?

Stephan Ullmann: „Wenn Du Dein eigenes Label aufbaust, ist erst mal viel eigene Arbeit gefragt. Das ist der Preis dafür, dass ich auf der anderen Seite volle künstlerische Freiheit habe. Dazu kommen eine Handvoll großartige Menschen im Umfeld, die unterstützen und beraten, die Social Media betreuen, Radiostationen bemustern, den Vertrieb organisieren etc…“

7.) Dein bisher schönstes Musiker-Erlebnis oder Dein größter Erfolg:

Stephan Ullmann: „Ich hatte mal das Glück auf einem Event zu spielen, auf dem Nile Rogers als Headliner gebucht war, aber ohne Band zum Halb-Playback spielen sollte. Kurzerhand hat er uns von der Bühne zugerufen, ob wir seine Songs kennen und wir sprangen hoch und spielten mit ihm gemeinsam seine größten Hits. Unvergesslich.

Aber das schönste Erlebnis als Musiker habe ich eigentlich jedes Mal, wenn ich spüre, dass ich Leute berühren kann, Emotionen wecken kann mit meinen eigenen Songs. Wenn mir Leute sagen, dieses oder jenes Lied bewegt mich, löst etwas aus in mir – dann habe ich als Künstler wirklich etwas erreicht.“

8.) In wie vielen Bands / Musikprojekten hast Du bisher mitgewirkt?

Stephan Ullmann: „Ehrlich gesagt: Es waren bis heute mehr Projekte und Bands, als ich zählen kann. Wie gesagt: Mit 12 Jahren ging es los, und bis heute gab es jede Menge Bands, Studioprojekte, Coverbands ebenso wie Tourneen als Sideman. Ich will keine dieser Erfahrungen missen, aber jetzt eben auch mein eigenes Ding machen.“

9.) Hast Du eine musikalische Ausbildung genossen? Wenn ja, welche?

Stephan Ullmann: „Ich begann nach einem kurzen Ausflug an der Orgel mit der Gitarre als Autodidakt und habe dann eine klassische Gitarren-Ausbildung an der Musikschule absolviert. Später kamen noch Jazzworkshops dazu, aber nach dem Abitur habe ich mich sofort für die Bühne entschieden. Wäre ich heute noch mal achtzehn, würde ich mich vielleicht für ein Studium an der Popakademie hier in Mannheim interessieren. Das gab es so damals alles nicht. Und klassische Gitarre studieren, das war mir irgendwie zu einseitig…. Also: spielen, spielen, spielen.“

10.) Welchen Tipp hast Du für junge Musiker und Bands?

Stephan Ullmann: „Ich finde, trotz vieler neuer medialer Möglichkeiten hat sich eines nicht geändert: Man sollte sein Handwerk einigermaßen beherrschen. Also: viel live spielen gilt auch hier, das würde ich jedem jungen Musiker raten. Sich ausprobieren, Rückschläge wegstecken, weitermachen… und den eigenen Weg finden.“

Frage +1 Was wolltest Du schon immer mal von anderen Musikern wissen?

Stephan Ullmann: „Kann man davon Leben??? 😉 Ja, man kann. Wenn man wirklich will.“

Vielen Dank für das Interview an Stephan Ullmann. Wer sich für sein Projekt interessiert und mehr erfahren möchte, findet weitere Infos unter den folgenden Links.

Weblinks:

www.ullmann-musik.de

www.facebook.com/ullmannmusic

www.dynamo-records.com

Ein Gedanke zu „Nachgefragt bei Stephan Ullmann“

  1. Toll Stephan , deine Musik und mit Band – wünsche Dir/euch weiterhin viel FREUDE und ERFOLG mit der MUSIK! Habe Deinen Beitrag gerade gelesen!

    …Wenn Du mal eine Sängerin brauchst, ich schaue vorbei, ob ich “bestehen” kann! SMILE zu DIR von einer AUTODIDAKTIN auf der Gitarre!

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