Was jeder so in der Tasche mit sich führt, ist ganz unterschiedlich. Bestimmte Dinge haben sich in meiner Handtasche jedoch bewährt. Ich meine da speziell mein „Notfallset“ oder meine individuelle Reiseapotheke. Aber es geht auch um kleine Gegenstände, die ich bei mir habe und die für mich als Musikerin wichtig sind. Das Handy ist bei mir zum Beispiel immer dabei. Damit nehme ich schnelle Ideen auf, mache Bilder, betreue teilweise meine Social Media Kanäle und habe auch ein paar Songtexte als PDF da drauf. Aber in meiner Handtasche habe ich (zum Glück) meist noch einiges, was mir in manchen Notfällen sehr geholfen hat. Was das ist und ob es für dich vielleicht auch als Notfallset in die Tasche gehört, dass sehen wir uns jetzt an.
Kopfschmerztabletten
Immer dabei habe ich Kopfschmerztabletten*. Denn manchmal trifft es mich auch ganz unvorbereitet und dann bin ich froh, wenn ich ohne Schmerzen auftreten oder im Studio arbeiten kann. Es gab zwar auch schon Auftritte, da haben selbst zwei Tabletten nicht geholfen und ich hab mich mit Migräne durch den Auftritt gekämpft. Doch solche Härtefälle kommen ja zum Glück nicht ständig vor. Im Heimstudio dagegen nehme ich dann natürlich nicht auf, wenn es mir so schlecht geht. Denn so etwas macht sich ja auch auf der Aufnahme bemerkbar.
Peristaltikhemmer
Stell dir vor, du bist zu einem Auftritt engagiert. Etwa eine Stunde vor dem Gig fängt es an, in deinen Gedärmen heftig zu rumoren, du bist aber bereits Vorort. Also flüchtest du auf das stille Örtchen, mehrmals – und hoffst, dass es niemand mitbekommt. Ja und dann hängst du da fest, Katastrophe! – Es ist zwar menschlich und kann immer mal vorkommen, dass man etwas nicht verträgt und ein Essen „durchrutscht“, weil es doch nicht mehr gut war. – Aber was tun, wenn es einmal so weit ist, der Auftritt aber doch irgendwie stattfinden muss? Da ist man im Notfall für ein paar rettende Kapseln Peristaltikhemmer wie Loperamid*, die zumindest die Symptome stoppen, sehr dankbar. Ich spreche da (leider) aus Erfahrung. Der Auftritt ist dann zwar nicht ganz so „unbeschwert“ wie gewohnt, aber machbar. – Die richtige Reiseapotheke kann einem im Notfall also wirklich „den Arsch retten.“ – Ansonsten könnte der Auftritt unter die Kategorie „Peinlichkeiten auf der Bühne“ enden. OMG!!!
Magentropfen
Beruhigende pflanzliche Magentropfen wie Iberogast* sind auch sinnvoll, wenn man oft mit Übelkeit vor dem Auftritt zu kämpfen hat. – Oder falls man jemand ist, der sowieso oft Beschwerden mit dem Magen hat. Ich gebe zu, ich habe nicht immer Magentropfen dabei. Übelkeit gehört nicht unbedingt zu meinen Symptomen bei Lampenfieber. Doch es gab schon Situationen, wo ich heftige Magenschmerzen hatte, vielleicht aus Stress, Ärger oder einfach, weil ich vor Aufregung nichts essen konnte – da tat es gut, wenn ich beruhigende Magentropfen nehmen konnte. Mittlerweile kommt das eher selten vor. Aber im Ernstfall ist es gut, wenn man sich zu helfen weiß. Denn gerade beim Singen kann man sich nicht gekrümmt, mit Magenbeschwerden hinstellen und sich den Bauch halten. Sieht doof aus und stört auch die optimale Haltung beim Singen.
Halstabletten & Bonbons
Als Sänger/in ist man froh, etwas zu haben, was im Ernstfall hilft und der Stimme gut tut. Minzige oder betäubende Halstabletten sind dabei nicht unbedingt zu empfehlen, weil sie u. U. die Stimmbänder austrocknen. Da sollte man eher zu Lutschpastillen greifen, die eine befeuchtende Wirkung haben. Da würde ich zum Beispiel Emser Pastillen®* (ohne Menthol) oder GeloRevoice®* als geeignet empfehlen. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Danke an Simon für den Tipp zu GeloRevoice®. Das sind schleimende Halstabletten, die den Hals länger befeuchten und mir zum Auftritt, als ich selbst Halsschmerzen hatte und singen sollte, ganz gut geholfen haben. Aber auch so habe ich gern ein paar Fruchtbonbons dabei, die mir nach dem Singen wieder die Kehle befeuchten. Das tut gut und sorgt außerdem dafür, dass man nicht so viel quatscht und der Stimme etwas Ruhe gönnt.
Autogrammkarten & Stift
Wer als Künstler schon etwas auf sich aufmerksam gemacht hat, wird sicher auch schon das eine oder andere Mal nach Autogrammen gefragt worden sein. Aus dem Grund ist es eigentlich auch ganz gut, immer ein paar Autogrammkarten und einen Stift in der Tasche zu haben. Vielleicht passiert es nicht jeden Tag, aber es kommt immer mal vor. Auf meinen aktuellen Autogrammkarten stehen auf der Rückseite auch noch die Weblinks, sodass ich sie auch mal als Flyer (ohne meinen Kringel) rausgeben kann, wenn ich mit interessierten Leuten über meine Musik ins Gespräch komme.
Visitenkarten
Wenn es in die geschäftliche Richtung geht und eine Zusammenarbeit oder Interesse an Unterricht zu erkennen ist, dann zücke ich gern auch mal eine Visitenkarte. Auch hier habe ich eine kleine Menge in sämtlichen Taschen verteilt. Dort sind meine Online-Kontaktdaten, also Webseite und E-Mail-Adresse sowie die geschäftliche Telefonnummer zu finden. Das finde ich sehr wichtig und es ist etwas Handfestes, was man einer interessierten Person mitgeben kann. Ein Gespräch ist schnell vergessen, eine Visitenkarte findet sich dagegen doch eher mal in der Jackentasche wieder und erinnert an das Gespräch.
Notizblock mit Stift
Über die Jahre ist mein Notizblock immer kleiner geworden. Da ich nun unterwegs die meisten Ideen gleich auf dem Smartphone notiere oder aufnehme, ist ein Schreibblock nur selten erforderlich. Allerdings habe ich meistens einen kleinen Notizblock dabei, auf dem man mal einen Namen oder eine Notiz für jemanden hinterlassen kann. Das ist also doch ganz hilfreich in der Handtasche.
Traubenzucker & Lippenbalsam
Beim Singen sind geschmeidige Lippen und eine gute Körperenergie sehr von Vorteil. Aus dem Grund habe ich so einen neutralen Lippenbalsam in der Tasche. Besonders in der kalten Jahreszeit ist der für mich ein Muss, da es sich echt nicht gut anfühlt, wenn die Lippen einreißen, weil man den Mund beim Singen etwas weiter aufreißen musste. Und für die Energie habe ich manchmal auch Traubenzucker dabei. Allerdings kann man sich auch ganz gut mental oder mit Abklopfübungen auf die richtige Energie bringen oder sich mit Atemübungen wieder etwas runterholen, falls man übermotiviert oder zu aufgeregt ist. Doch wer damit Schwierigkeiten hat, kann ja mal ein kleines Stück Traubenzucker probieren. Gerade, wenn man vor Aufregung kaum etwas hinter bekommen hat, bringt das noch mal einen kleinen Energieschub. Aber das muss jeder für sich ausprobieren.
Kopfhörer
Kleine Kopfhörer zum Musikhören sind bei mir eigentlich auch ganz oft dabei. Manchmal will man sich vor einer Probe noch mal die letzte Idee anhören. Oder man will sich unterwegs inspirieren lassen und hört verschiedene Sachen durch. Auch wenn neue Musik produziert wird, hör ich mir die Titel in den unterschiedlichen Produktionsstufen gern mal unterwegs an. So entstehen neue Denkansätze und Ideen zur Verbesserung der Stücke. Jedenfalls hör ich mir meine eigene Musik bis zur Fertigstellung relativ oft an, um mich an unterschiedlichen Orten, aus unterschiedlichen Stimmungen auch in unterschiedliche Menschen zu versetzen und zu erkunden, wie sie sich beim Anhören fühlen mögen. Das mach ich zumindest, wenn die Musik eigentlich fertig, aber noch nicht veröffentlich ist. Nach der Veröffentlichung hör ich meine eigene Musik dann allerdings nur noch recht selten, weil es dann schon wieder um neue Ideen geht. Wie ist das bei dir?
Der LAX VOX® Schlauch
Den LAX VOX® Schlauch* habe ich natürlich nicht immer dabei. Allerdings, wenn ich weiter wegfahre und einen Auftritt habe oder einen Studiojob mache, dann pack ich ihn zur Sicherheit mit ein. Warum LAV VOX® sehr gut für die Stimme sein kann, kannst du in meinem Beitrag “LAX VOX® – der Geheimtipp für die Stimme?” noch mal nachlesen. Wenn ich leicht erkältet bin oder mich stimmlich nicht so ganz fit fühle, dann gehört der „Blubberschlauch“ einfach mit ins Gepäck. Allerdings kann man die Stimme damit auch prima aufwärmen. Also könnte man ihn auch so dabei haben, wenn er denn noch in eine Tasche passt.
In der Gitarrentasche…
Wenn ich mit der Gitarre unterwegs bin, dann ist immer ein Satz neuer Saiten dabei und eine Saitenkurbel*. Außerdem habe ich eine Ersatzbatterie für den Tonabnehmer meiner Akustikgitarre dabei. Auch ein Stimmgerät*, ein Kapodaster*, Taschentücher und ein paar Visitenkarten sind dort mit verstaut. Das ist insgesamt nicht so viel Kram und passt locker in die obere Tasche am Halsende der Gitarrentasche.
Hinweis: Ich habe in diesem Beitrag zwar ein paar medizinische Produkte empfohlen, die bei mir selbst schon zum Einsatz gekommen sind, dennoch möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich hier keine medizinische Beratung gebe. Zu Risiken und Nebenwirkungen lies die Packungsbeilage und frag unbedingt deinen Arzt oder Apotheker!
Fazit:
Alles muss man natürlich nicht immer dabei haben. Aber manche Dinge haben sich einfach bewährt. Bei mir ist auch oft ein kleines Pflasterset, ein Selfie-Stick* und typischer Frauenkram am Start. Dafür hat man sie ja, die Handtasche. Ich bin jedenfalls ganz gern gut vorbereitet und versuche Situationen vorzubeugen, in denen ich mich ärgere, weil ich dieses und jenes vergessen habe. Was fällt mir sonst noch ein? Auch ganz nützlich ist ein kleines Reisenähset, wenn mal der Knopf abfällt oder man eine Sicherheitsnadel braucht und ein kleiner Spiegel, um das Make-up zu checken, wenn die Garderobe nicht in der Nähe ist. Was hast du bei dir, wenn du unterwegs bist oder einen Auftritt hast? Hast du auch ein Notfallset? Schreib es gern in die Kommentare. Ich bin gespannt und freu mich, dass du auf musifiziert.de vorbeigeschaut hast. Bis bald.