Du hast den Trend erkannt und den Blog als neue Plattform bei Deinen Onlinemarketingmaßnahmen erkannt? Glückwunsch! Solltest Du auf eine Zusammenarbeit mit einem Blogger aus sein, dann empfehle ich Dir, Dich vorab zu informieren und folgende „Benimm-Regeln“ zu beherzigen. Denn Dein Verhalten entscheidet letztendlich darüber, ob ein Blogger bereit ist, über Dich zu schreiben und wie Du am Ende dargestellt wirst. Dies trifft übrigens durchaus auch (teilweise) auf die Kooperation mit Journalisten zu.
„Auf eine gute Zusammenarbeit!“
1.) Informier Dich vorher: Worum geht es im Blog?
Es gibt Musikblogs wie Musifiziert, die veröffentlichen Interviews mit Musikern und geben Tipps zu unterschiedlichen Themen. Andere schreiben eher Reviews, Konzertberichte bzw. Albumkritiken. Man unterscheide: es gibt solche und solche Blogs! – Nichts ist peinlicher, als den Blogger um einen Artikel zu einem Thema zu bitten, mit dem der Blog nichts zu tun hat. Man sollte sich schon vorab informieren und wissen, worum es im Kern geht. Das kann auch das Genre betreffen, mit dem sich der Musikblog beschäftigt. Bei Musifiziert geht es nicht um das Genre, sondern eher um Erfahrungen verschiedener Musiker zu Themen wie Songwriting, Aufnahmen, Selbstvermarktung, Gesang und Interessantes aus dem Musikerleben. Hier sind also zunächst keine Konzertberichte oder CD-Reviews geplant. Darüber schreiben jedoch auch viele andere Musikblogs, die man diesbezüglich um einen Artikel bitten könnte.
2.) Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Wer sich nur zehn Minuten intensiv mit dem entsprechenden Blog beschäftigt, erspart sich unnötige Fragen an den Blogger. Fragen ist nicht schlimm und „kostet nix“. Stimmt! Es kommt trotzdem nicht besonders gut an, wenn Du Fragen stellst, die ganz offensichtlich signalisieren, dass Du Dich kein bisschen mit dem Inhalt des Blogs beschäftigt hast. Das betrifft auch die gewünschte Kontaktaufnahme für Interviews. Ich werde beispielsweise immer noch vereinzelt von fremden Personen auf meinem privaten Facebook-Profil angeschrieben, weil sie möchten, dass ich über sie schreibe. Dabei führen mittlerweile auf der eigentlichen Blog-Webseite doch gleich mehrere Wege zum einem Interview. Und auch auf der offiziellen Facebook-Seite weise ich extra darauf hin. – Was sagt mir das? Derjenige hat scheinbar nur oberflächlich etwas aufgeschnappt oder war voreilig, aber hat sich keine zehn Minuten wirklich mit dem Blog auseinandergesetzt. Etwas Mühe kann man sich dann schon geben! Immerhin nimmt sich der Blogger ja auch Zeit für Deinen Beitrag…
3.) Lob & Feedback
Ganz gern gesehen ist auch ein nettes und ehrliches Lob über die Arbeit des Bloggers. Da macht sich jemand ganz offensichtlich viel Arbeit, um Inhalte zu erstellen und den Lesern Informatives und Interessantes zu liefern. Auch wenn es sich dabei meist um freiwillige Arbeit handelt, so freut sich der Schreiberling und Seitenbetreiber ganz sicher über Deine Anerkennung und ein kleines Lob. Das kann im Übrigen auch mit kritischem Feedback verbunden sein, wenn es denn konstruktiv ist und Du tatsächlich hilfreiche Verbesserungsvorschläge hast. Außerdem bestärkt es den Eindruck, dass Du Dich wirklich mit dem Blog beschäftigt hast und interessiert bist.
4.) Bitte & Danke
Schon im Kindesalter haben wir gelernt, dass „Bitte“ und „Danke“ zum guten Umgangston gehören. Das hat sich übrigens bis heute nicht verändert. Eine freundliche Bitte, wenn man sich für ein Interview bewirbt oder ein ehrliches „Danke“, wenn der Beitrag veröffentlicht wurde, hat noch niemandem geschadet. Im Gegenteil, es kommt gut an und ja, man darf die Arbeit des Bloggers gern auch wertschätzen. Immerhin sind Blogs eine neue tolle Chance im Onlinemarketing, um auf sich als Musiker aufmerksam zu machen. Die meisten Blogger machen das unentgeltlich und als Hobby nebenbei. Trotzdem generieren sie im Monat teilweise mehrere Tausend Leser. Im Printbereich müsste man für diesen Werbeeffekt ordentlich tief in die Tasche greifen. Also bedank Dich gern auch für die Zusammenarbeit und biete Deine zukünftige Unterstützung im Gegenzug an. Das kommt gut!
5.) Nehmen und Geben!
Im Netz wollen alle nur “eins”: und das ist Reichweite, Aufrufe und Aufmerksamkeit. Da ist es sicher nicht zu viel verlangt, auch die Seite des Bloggers in den sozialen Netzwerken zu liken und auch dessen Beiträge zu teilen, zu kommentieren oder zu liken. Besonders wenn dort schon ein Artikel über Dich veröffentlicht wurde, solltest Du Dich irgendwie revanchieren und Deine Unterstützer ebenfalls supporten. Es ist schon hilfreich, den entsprechenden Artikel über Dich zu teilen und die Seite des Blogs zu verlinken. Außerdem kommt bestimmt auch mal wieder der Zeitpunkt, an dem es für Dich hilfreich wär, wenn der Blogger auf Dein neues Album oder Video hinweisen würde. Das tut er sicher gern, wenn Du ihn oder sie zuvor ebenfalls unterstützt hast.
6.) Gewissenhaft und vollständig: Was ist gefordert?
Wenn Du für einen Artikel bei einem Blog Fragen beantworten musst oder Infos in Form von Stichpunkten liefern musst, damit ein Beitrag über Dich erstellt werden kann, dann achte auf Vollständigkeit! Lass keine Fragen oder Angaben weg. Man kann Fragen auch charmant umgehen und anders beantworten, wenn man dazu nichts zu sagen hat oder etwas nicht preisgeben möchte. Doch einfach die Frage oder wichtige Angaben wegzulassen, kann bedeuten, dass Dein Beitrag einfach ins Wasser fällt.
7.) Vermeide Sonderwünsche!
Merke: Ein Blogger schreibt, weil es ihm Spaß macht. (In den meisten Fällen!) Er muss nichts über Dich schreiben, wenn er nicht will. Falls Du also nicht dafür zahlst, dass jemand über Dich schreibt, sind Sonderwünsche und Bedingungen von Deiner Seite nicht wirklich angebracht. Sei keine Diva! – Mach es dem Blogger so einfach und angenehm wie möglich, etwas wohlwollend über Dich zu schreiben. Dazu gehört auch, dass nicht nach dem Einreichen Deiner Antworten und Angaben noch 3 weitere E-Mails mit Änderungswünschen kommen. Bedenke vor dem Absenden, was Du preisgeben möchtest und wie Du es beschreiben willst. Verwirrend sind auch doppelte Mails mit gleichen Inhalten. Sie kosten dem Blogger unnötig viel Zeit, nur um ggf. herauszufinden, dass der Inhalt identisch ist.
8.) Hab Geduld!
Du kannst Dir sicher vorstellen, dass bei Deinem auserwählten Blogger viele Anfragen, Anmeldungen bzw. Bewerbungen eingehen. Viele Musiker oder auch Firmen haben Artikelwünsche. Das Medium „Blog“ ist gefragter denn je. Somit kann es etwas dauern, bis Dein Artikel oder Interview veröffentlicht wird oder Du eine Antwort zum konkreten Termin erhältst. Sei einfach etwas geduldig und gib dem Blogger Zeit, seine Beiträge abzuarbeiten. Sofern der entsprechende Blog noch aktiv betrieben wird, wirst Du früher oder später eine Info zu Deiner Veröffentlichung erhalten. Anderenfalls sieh Dich regelmäßig dort um und frage höflich nach, wenn nach 2-3 Wochen keine Rückmeldung kam.
9.) Vergütung bei Zusammenarbeit mit Bloggern?
An dieser Stelle gibt es noch einen kleinen Tipp für die Unternehmen, die sich für eine Zusammenarbeit mit Bloggern interessieren. Denn auch viele Firmen erkennen mittlerweile die Vorteile von Blogartikeln. Im Onlinemarketing ist das eine tolle Werbemöglichkeit, denn die Werbung dort „stinkt“ nicht so offensichtlich wie “normale” Werbung. Jedoch sollten Firmen auch den Wert der Blogger kennen und erkennen, welcher Aufwand dahinter steckt. Ein Blogger schreibt sicher gern einen Artikel zum jeweiligen Thema des Unternehmens, wenn es denn zum Blog passt, UND eine entsprechende Vergütung vereinbart wird. Eine Werbeagentur arbeitet schließlich für ihre Geschäftskunden auch nicht umsonst.
Mein eigener Blog besteht „erst“ seit Mitte 2016, jedoch bekomme auch ich seit einiger Zeit diverse Anfragen. Und ich empfinde es als ganz schön dreist, wenn man dann von wirklich großen Unternehmen für eine Zusammenarbeit und die Erstellung einer bzw. mehrerer Artikel angefragt wird, es dann aber heißt, es wär kein Budget vorgesehen und man stattdessen eine Rückverlinkung für die Arbeit anbietet. Ich persönlich mache schon einen Unterschied, ob ich freiwillig Artikel über Themen schreibe oder Musiker unterstütze oder ob sich ein kapitalistisches Unternehmen an mich wendet, welches offensichtlich nur einen Weg für kostenlose Werbung sucht. – Auf das Thema Vergütung bei Bloggern gehe ich jetzt nicht weiter ein, dazu gibt es HIER bereits einen interessanten Artikel. Und es kommt ja auch immer drauf an!
Fazit:
Alles kann, nichts muss! Und am Ende macht es jeder sowieso, wie er meint. Doch ich für meinen Teil habe schon einige negative Gefühlsregungen in mir beobachtet, die ein Musiker hätte vermeiden können, wenn er sich an einige der „Benimm-Regeln“ gehalten hätte. Resultierend aus der negativ angehauchten Stimmung hatte ich dann vielleicht nicht immer ganz so lobende Worte für den Künstler übrig, wie es der Fall gewesen wäre, wenn man mir entsprechend begegnet wär. Der Artikel fiel dann entweder sehr neutral aus oder entfiel ganz. Denn auch ich MUSS als Bloggerin über niemanden schreiben. Schon gar nicht, wenn er mich „ärgert“.
Daher glaube ich, dass auch andere Blogger (und auch Journalisten) dankbar sind, wenn man sich ihnen gegenüber, wie in diesem Artikel empfohlen, verhält. Ich hoffe, ich konnte Dir damit zu weiteren erfolgreichen Blogartikeln über Dich als Musiker verhelfen. Falls Du selber Blogger bist, interessiert mich natürlich auch Deine Meinung zu diesem Thema. Hast Du vielleicht auch Ergänzungen? Dann schreib diese gern in die Kommentare. Vielen Dank, dass Du auf musifiziert.de vorbei geschaut hast. Bis bald.
Hinweis: Mit „Blogger“ sind natürlich sowohl meine männlichen als auch weiblichen Kollegen gemeint. Ich bin selber eine Bloggerin, verzichte aber beim Schreiben gern auf den ganzen „Genderwahnsinn“. Ich meine damit also Blogger wie Bloggerinnen gleichermaßen. 😉
Hallo liebe Sabine,
vielen lieben Dank fuer diesen tollen Beitrag. Ich bin selbst Musik Blogger (www.melsjukebox.com) und kann deinen Worten nur zustimmen. Freundlichkeit und Hoeflichkeit hat noch nie jemanden geschadet und ist fuer eine gute Zusammenarbeit essenziell.
Liebe Gruesse aus London ☺
Mel