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Warum dich Vergleiche runterziehen und wie du da wieder raus kommst

In unserem Leben dreht sich vieles um das Vergleichen mit anderen Personen. Wenn du Geschwister hast, wirst du schon etliche Male erlebt haben, wie du mit ihnen verglichen wurdest. Hast du selber Kinder, wirst du dich vielleicht selber schon oft ertappt haben, als du sie im Gespräch mit anderen verglichen hast. Vergleiche bringen entweder Bestärkung & Motivation oder aber auch Enttäuschung, Demotivation, Selbstzweifel oder sogar Neid bzw. Eifersucht, je nachdem ob ein Vergleich zu deinen Gunsten ausfällt oder nicht. Als Künstler und Musiker sind wir ständig Vergleichen ausgesetzt. Diese kommen aber nicht immer von außen, sondern auch oft aus uns selbst, also von innen. Warum dich Vergleiche runterziehen können und wie du da wieder raus kommst, damit möchte ich mich in diesem Beitrag mal beschäftigen.

Vergleiche

Vergleiche ziehen runter…

Wie schon die Überschrift suggeriert, haben Vergleiche die Macht, dich aus einem positiven Lebensgefühl zu holen oder die Stimmung noch weiter zu drücken. Wenn das Thema Persönlichkeitsentwicklung bisher noch nicht zu deinen Interessen gehörte und du nicht gelernt hast, mit Rückschlägen oder Kritik umzugehen, dann trifft dich ein ungünstiger Vergleich sogar noch etwas mehr, weil du es dann vielleicht persönlich nimmst. Dabei ist nicht einmal wichtig, ob dich jemand mit einer anderen Person verglichen hat oder ob du selbst die Messlatte angelegt hast. Schneidest du in einem Vergleich schlecht ab, wirst du im ersten Moment eher mit den Schultern zucken und denken „Na und!“, doch manchmal beschäftigt dich diese „Niederlage“ unbewusst vielleicht sogar viel, viel länger, als dir lieb ist.

Machen Vergleiche depressiv?

Wer ein instabiles oder schwach ausgeprägtes Selbstbewusstsein hat, kann durch einen negativen Vergleich mitunter für Tage oder Wochen in ein schwarzes Loch fallen. Ich würde sogar behaupten, es gibt Menschen, die sich dann ganz zurückziehen, depressiv werden und ans Aufgeben denken. Vielleicht fehlt die Anerkennung von außen und zudem der ersehnte Erfolg. Besonders als Musiker wird man vielleicht von seinem Umfeld nicht entsprechend ernst genommen oder unterstützt. Zumindest kann sich nicht jeder so glücklich schätzen, ein Umfeld oder eine Familie zu haben, die mit der Musik oder sogar dem Beruf des Musikers etwas anfangen kann. Das kann schon an der Substanz nagen. Umso wichtiger ist es da, sich immer wieder selbst aufzurappeln und zu motivieren, trotzdem an sich zu glauben und weiter zu machen. Mach es nicht für die anderen, sondern für dich!

Wie kommst du da wieder raus?

Wenn du an dir zweifelst, dann mach dir doch einfach mal eine Liste mit Dingen, auf die du stolz sein kannst, weil du sie ganz allein geschafft hast. Schreib auf, was du in der Vergangenheit schon für Hürden gemeistert hast und welche kleinen oder großen Erfolge du für dich erreicht hast. Ergänze die Liste am besten immer, wenn etwas Neues dazu gekommen ist. Auch ein Instrument spielen zu können oder bestimmte Lieder singen zu können, würde ich zum Beispiel als persönlichen Erfolg zählen. Welches Wissen hast du dir schon angeeignet, was dir geholfen hat? Schau dir diese Liste so oft es geht an und sage dir (gern auch laut) immer wieder, warum du auf dem richtigen Weg bist und warum du stolz auf dich sein kannst. Wenn du an dich selber glaubst, machst du dich unabhängiger von den Meinungen anderer Menschen, zudem hast du gleich ein paar schlagfertige Argumente parat, warum „DU der Knaller bist“.

Vergleiche spornen an

Ein anderer Gedanke ist, dass dich Vergleiche durchaus auch anspornen können, besser zu werden. Vergleichst du dich selbst mit anderen Künstlern, möchtest du vermutlich selbst ein bestimmtes Ziel erreichen. Bist du noch nicht da, wo du sein möchtest, dann kann dir ein Vergleich auch eine neue Richtung zeigen und den nötigen Ehrgeiz verpassen, diesem Ziel näherzukommen. Im Verkauf ist es schon eher üblich, (gnadenlos) zu vergleichen. Wer hat mehr verkauft? Wie groß ist die Fanbase? Verkäufe, Follower, Auszeichnungen, Referenzen, Klicks und Aufrufe sind durchaus wichtige Parameter. Besonders, wenn man z. B. auf der Suche nach einem Label, Management, Verlag oder nach professionellen Musikern ist. Wenn die Zahlen „stimmen“, dann wirst du in der Regel eher erfolgreich professionelle Partner zu einer Zusammenarbeit überzeugen können. – Es sei denn, diese Partner haben sich in deine Musik oder Stimme eh schockverliebt und sehen großes Potenzial in dir.

Ein Künstler vergleicht sich nicht.

Vergleiche sind bis zu einem bestimmten Maß ok. Doch wenn es um die Kreativität und deine Musik geht, sind Vergleiche hinderlich. Denkst du zu viel darüber nach, wie es andere Künstler machen und wie du deine Musik besser machen kannst, verlierst du dich vielleicht. Vertraue auf dein Können und deine Inspiration. Dann bist du als Künstler einzigartig. Willst du Songs nach dem Reißbrett schreiben, damit vielleicht „endlich mal ein Hit entsteht“, dann bist du wieder nur eine/r von vielen. Und jeder wundert sich, warum die Songs im Radio „alle gleich“ klingen. Lass dich musikalisch und künstlerisch nicht von Vergleichen beeinflussen, sondern bleib dir und deiner Linie treu. Deine Fans werden es dir danken.

Wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht…

Ich muss ehrlich sagen, dass manche Menschen mich mit ihren Vergleichen aber auch schon echt genervt haben. Vielleicht erging es dir auch schon mal so. Sobald man sich als Künstler an die Öffentlichkeit wagt, ist man der Meinung von Menschen ausgesetzt, die mit klugen Ratschlägen um sich werfen und die wildesten Vergleiche anstellen, gern ungefragt, unqualifiziert und dann auch noch (Hilfe!!!) Genreübergreifend. Doch als Solokünstlerin, die deutsche Songs singt, schreibt und als Selbstvermarkter in Eigenregie alles alleine macht – von der Produktion der Songs und Videos, bis zum Marketing und CD-Versand – will man zum Beispiel nicht mit Superstars und Promis wie H. Fischer & Co. verglichen werden, die eine ganze Maschinerie, die besten Kontakte und ein riesiges Team im Rücken haben. Diese Vergleiche sind unrealistisch und meiner Meinung nach absolut oberflächlich. Und ehrlich gesagt bleibt mir da nichts anderes übrig, als über solche Vergleiche zu lachen und es als netten Scherz abzustempeln.

Wenn man mal wieder dummen Vergleichen ausgesetzt ist…

Doch man kann natürlich niemanden daran hindern, dich mit einer anderen Person zu vergleichen. Selbst wenn du als „Vergleichsopfer“ die gleichen Voraussetzungen, die gleiche Ausbildung und die gleichen finanziellen Mittel sowie dieselben Kontakte, ein riesiges Team und Ideen für die besten Hits hättest, so willst du vielleicht aber etwas ganz anderes erreichen. Vielleicht willst du keine Stadien füllen oder immerzu im Rampenlicht stehen. Vielleicht bist du eher ein stiller Musiker, der einfach macht, statt sich um den „Heiligenschein“ nach außen zu kümmern. Jeder strebt andere Ziele an und jeder hat andere Vorstellungen vom Leben und eine andere Definition von Erfolg. Jeder Musiker hat andere Vorstellungen von guter Musik. Und jeder hat eigene Vorlieben, was die musikalische Umsetzung betrifft.

Fazit:

Gibt nichts auf negative Vergleiche von außen, die einfach nur oberflächlich oder für dich nicht von Bedeutung sind. Halte dich an die Menschen und Fans, die das schätzen, was du machst und bleib dir selber treu. Nutze Vergleiche als Ansporn, um deinen persönlichen Zielen näherzukommen. Und motiviere dich selbst mit deinen persönlichen Erfolgen aus der Vergangenheit und Gegenwart, um dein Selbstbewusstsein zu stärken bzw. zu stabilisieren und dich nicht runterziehen zu lassen. Du musst nicht genau wie irgendwelche Berühmtheiten sein oder deinen Wert durch Vergleiche mit ihnen herabsetzen lassen. Manche Geschichten können zwar inspirieren, doch dein eigener Weg wird vermutlich sowieso ein ganz anderer, da wir alle unterschiedliche Voraussetzungen haben. Verrate doch mal, wie es dir geht, wenn du mit anderen Musikern verglichen wirst oder wenn du dich ertappst, dich selbst mit anderen Künstlern zu vergleichen. Spornt es dich an oder zieht es dich herunter? Und wenn du magst, schreib doch gern mal einen Kommentar, warum du stolz auf dich sein kannst. Ich freue mich, dass du auf musifiziert.de vorbeigeschaut hast. Bis bald.

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