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Nachgefragt bei Martin Jourdan

Er ist in seinem Projekt Komponist, Texter, Produzent sowie Verleger zugleich. Martin Jourdan hat bereits 2 CDs veröffentlicht und brachte zuvor alias Majoda ebenfalls 2 CDs raus. Im Interview verrät er unter anderem, wie seine Produktionen entstanden sind und wie er zum Beispiel seine Studiomusiker gefunden hat. Wenn er seine Musik genremäßig einordnen müsste, wär das eine lange Liste von Pop-Rock, Jazz, Soul, Ambient, Klassik, Meditation. Folk. Eben alles gemischt. Am Ende gesteht er:

„Mein Projekt ist: meine Kreativität in allen mir zur Verfügung stehenden Richtungen mit den besten Mitteln auszudrücken.“

Martin Jourdan
© Foto: Martin Jourdan

10 + 1 Fragen an Martin Jourdan

1.) Seit wann bist du musifiziert?

Martin Jourdan: “Wenn man mal die Anfänge im Kindergarten und danach mit Flöten, Orff-Instrumenten und Klavierunterricht weglässt, habe ich mit 13 Jahren angefangen, Schlagzeugunterricht zu nehmen, das war damals 1971.“

2.) Womit fängst du beim Songwriting an?

Martin Jourdan: “Das ist ganz unterschiedlich. Bei der aktuellen CD Prayers and Dreams habe ich zuerst einmal Texte aus meinem Fundus ausgewählt. Dann habe ich mich ans Klavier gesetzt und einfach losgesungen und gespielt und das aufgenommen. Der Song „Dance with the Stars“ ist so entstanden. Und auch „Soapbubble“. Es hat sofort gestimmt und musste nur noch von Profis nachgespielt werden. Bei anderen Texten habe ich dann auch schon mal Aufnahmen aus anderen Produktionen genommen, die von der Stimmung her zum Text passen und habe dann dazu gesungen. Bei einer früheren Produktion bin ich einfach mit meinen Congas und Bongos ins Studio gegangen und habe dort drauflosgespielt. Dann hat sich das Stück weiterentwickelt. Das war bei der CD Frau Ke so.“

3.) Wie ist dein erstes bzw. letztes Album entstanden?

Martin Jourdan: “In der vorherigen Antwort habe ich das ja schon ein bisschen angedeutet. Die erste CD „Frau Ke“ wurde 2015 aufgenommen und fing so an, dass ich ins Studio ging und dort zwei Tage trommelte und danach Percussion dazu aufnahm. Dann habe ich mich zu Hause hingesetzt und die Aufnahmen angehört und auf dem Klavier dazu gespielt. Dann wieder ins Studio und Klavieraufnahmen dazu gemacht. Danach habe ich Naturgeräusche dazugemischt. Bei der nächsten Aufnahmesession hat Michael seinen Kontrabass dazu gespielt und wieder an einem anderen Tag Dima, der aus der Schweiz kam, seine Violine. Und dann gab es noch einen Aufnahmenachmittag mit einer japanischen Flöte, einer Shakuhachi.

Die zweite CD war dann ein ganz anderer Prozess. In der Hauptsache waren die Noten vorhanden und dann wurden gesampelte Instrumente genommen. Außer Dima, der wieder live im Studio aufgenommen wurde.

Bei der Vierten, habe ich dann mit Studiomusikern gearbeitet, die ich über Musikplattformen Tunedly, Soundbetter und Fiverr bekommen habe. Das war erst mal ein sehr langer Prozess die Musiker auszusuchen, bei denen ich mir vorstellen konnte, dass sie meine Musik umsetzen können. Ich muss sagen, dass jede der drei genannten Plattformen anders arbeitet. Da muss man herausfinden, was wann am besten passt. Ich habe hier mit einer Mischung gearbeitet.

Ich schicke dem Musiker meine Aufnahmen und er schickt mir dann seine Umsetzung zurück. Ich kann ihm dann sagen, ob ich zufrieden bin oder etwas anders haben will. Es werden bestimmte Revisionsmöglichkeiten angeboten. Wenn ich alle Tracks zusammenhabe, arbeite ich mit dem Tonstudio eines Freundes in LA zusammen, dem ich vertraue. Auch dort sind für zwei Stücke noch Aufnahmen gemacht worden. Für die beiden Stücke „Fifty“ und It’s only You“ ist die Brass Section aufgenommen worden und für die Stücke „Encounter“ und „Roundabout“ hat Johannes seine Gitarre eingespielt.“

4.) Mit welchen Programmen arbeitest du & womit nimmst du auf?

Martin Jourdan: “Ich nehme bei mir zu Hause mit einem H2n* 200 M Handy Recorder von Zoom auf. Meine Aufnahmen dienen ja nur als Vorlage und müssen daher nicht besonders gut sein.“

5.) Was tust du, um Leute auf deine Werke aufmerksam zu machen?

Martin Jourdan: “Das ist für mich im Moment das Schwierigste. Musik produzieren ist dagegen ein Kinderspiel. Ich bin ja schon etwas älter. 🙂 Da ich keine Konzerte mache, geht nicht mit dieser Musik, bleibt also nur die ganze Palette wie Facebook, YouTube Videos, meine Websites. Ich bin bei Reverbnation vertreten und bekomme da hin und wieder ein Feature. Ich frage bei Radiosendern und Blogs und bei Zeitungen nach. Aber da bin ich ganz am Anfang. Beim Radio muss man unbedingt ein angemeldetes Label haben. Dazu werde ich mich jetzt über die GVL Gesellschaft für die Verwertung von Leistungsrechten anmelden.

Bis jetzt ist alles unglaublich viel Arbeit. Wenn ich nicht so sehr gerne Musik machen würde und nicht mittlerweile in der Lage wäre, die ganzen Kosten zu tragen, müsste ich mich schon fragen, ob das Ganze Sinn macht. Aber es macht mir einfach zu viel Freude zu hören, was machbar ist und immer weiter zu lernen.“

6.) Um welche Aufgaben kümmerst du dich noch selber und was übernehmen deine Kollegen oder ggf. professionelle Partner?

Martin Jourdan: “Ich mache alles selbst. Natürlich lasse ich mir von Leuten helfen. Covergestaltung hat eine Frau in Marokko übernommen. Zwei Videos ein Designer in Tunesien. Ein anderes Video ist in Pakistan hergestellt worden. Die eine oder andere Melodie z. B. beim Song „Bright Times“ hat eine Profisängerin überarbeitet und den Klavieraufnahmen angepasst. Mella hat zu ihren Erfahrungen mit den Aufnahmen übrigens auf ihrer Website einen sehr schönen längeren Bericht geschrieben und bei Mellamusic ist er zu finden. Da ich erst vor 4 Jahren mit der Produktion angefangen habe, gibt es jeden Tag unglaublich viel zu lernen und ich arbeite ja Vollzeit in einen anderen Beruf.“

7.) Dein bisher schönstes Musiker-Erlebnis oder dein größter Erfolg:

Martin Jourdan: “Mein größter Erfolg war ca. 1976 mit unserer „Cream Revival Band“, in der ich Schlagzeug spielte. Der Veranstalter, ‘Die Krone’ in Darmstadt, wollte uns keine Gage bieten, da sie nicht mit vielen Besuchern rechneten und wir vereinbarten, dass wir 80 Prozent der Einnahmen bekommen. Und dann kamen so viele Besucher, dass ‘die Krone’ sie fast nicht aufnehmen konnte und wir haben richtig gut verdient.“

8.) In wie vielen Bands / Musikprojekten hast du bisher mitgewirkt?

Martin Jourdan: “Ich habe vielleicht in 7 Bands gespielt. Ich habe verschiedene Musikprojekte und auch Kunstprojekte gemacht. 2019 ist die Uraufführung eines Kindermusicals nach einer Erzählung und Liedtexten von mir in Vorbereitung.“

9.) Hast du eine musikalische Ausbildung genossen? Wenn ja, welche?

Martin Jourdan: “Ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, das viel mit Musik zu tun hatte. Es verkehrten Musiker aller möglichen Richtungen dort. Ich selbst habe, wie schon oben gesagt, im Kindergarten Blockflöte, Xylofon und Pauken gespielt. Dann kam drei Jahre Klavierunterricht. Danach bin ich zum Schlagzeug gewechselt und habe auch einige Zeit selbst unterrichtet. Eine solide fundierte Ausbildung habe ich nicht genossen, mehr Learning by Doing. Aber das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein.“

10.) Welchen Tipp hast du für junge Musiker und Bands?

Martin Jourdan: “Versucht euch realistisch zu sehen, was ihr könnt und welche musikalischen Möglichkeiten ihr habt. Nur die Wenigsten schaffen es, damit Geld zu verdienen.“

Zusatzfrage: Was wolltest du schon immer mal von anderen Musikern wissen?

Martin Jourdan: “Warum macht ihr Musik?“ 🙂

Vielen Dank für das Interview an Martin Jourdan. Mehr über ihn kann man unter folgenden Links im Web erfahren.

Weblinks:

www.martinjourdan.com

https://www.feiyr.com/x/BPJ32

www.jourdanmusic.com

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