Sophie Wachendorff ist Sängerin, Musikerin und Komponistin. Das Aufnehmen ihrer Singer-Songwriter und Weltmusik beherrscht sie selbst und erarbeitet sich so das Ergebnis, was ihr selbst am besten gefällt. In der Musik ist sie Autodidakt und lässt sich auch gern durch verschiedene Sprachen inspirieren. Learning by Doing kommt aber nicht nur ihrem Projekt zugute, sondern hat auch andere positive Effekte, wie sie im Interview verrät. Ihre Musik beschreibt sie als:
“Musik, die die Seele berührt und das Herz weit macht.”
10 + 1 Fragen an Sophie Wachendorff
1.) Seit wann bist du musifiziert?
Sophie Wachendorff: „Schon immer. Meine Mutter ist Musikerin. Als sie mit mir schwanger war, hat sie bereits für mich Violine gespielt. Seitdem ist Musik aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken.“
2.) Womit fängst du beim Songwriting an?
Sophie Wachendorff: „Meine Kreativität kommt am besten in den Fluss, wenn ich Rahmentrommel spiele. Ihr tiefer, meditativer Grundton inspiriert mich sehr zum Singen. Anfangs improvisiere ich dazu mit der Stimme. Mit der Zeit kristallisieren sich daraus Songmelodien, für die ich dann die ersten Ideen für den Liedtext bekomme.“
3.) Wie ist dein erstes bzw. letztes Album entstanden?
Sophie Wachendorff: „Vor gut zwei Jahren befand ich mich in einer schwierigen Lebensphase. Ich fühlte mich stark verunsichert und wusste nicht, wie es in meinem Leben weitergehen sollte. Währenddessen habe ich mich intensiv mit Mantren, Kraft- und Heilliedern sowie Rhythmusarbeit beschäftigt. Ich war sofort von der entspannenden und erdenden Wirkung dieser Musik tief berührt. Durch sie erlebte ich eine ganz neue Kreativität und Inspiration.
Die Musik half mir sehr dabei, wieder Kraft und Zuversicht zu finden. Ich bekam die Idee diese Erfahrungen zu teilen, indem ich sie in einem neuen musikalischen Projekt verarbeite. Auf diese Weise entstand meine aktuelle CD „Seelengesang“, welche im nächsten Frühjahr erscheint. Auf diesem Album singe und spiele ich lyrische Songs, inspiriert von der Weisheit alter Traditionen und der Tiefe des Lebens.“
4.) Mit welchen Programmen arbeitest du & womit nimmst du auf?
Sophie Wachendorff: „Das wichtigste Programm ist in meinem Bauch installiert. Es heißt Intuition 2.0. 😉
Vor zwei Jahren habe ich mir Logic gekauft. Ich hatte mich bis dahin so gut wie überhaupt nicht mit Aufnahmetechnik beschäftigt. Durch die Möglichkeit mit mehreren Spuren zu arbeiten, eröffneten sich mir viele neue, kreative Möglichkeiten. Ich experimentierte begeistert mit mehrstimmigem Gesang und verschiedenen Instrumental-Begleitungen. So konnte ich ganz in Ruhe meine Stücke immer wieder verändern, bis sie meinen Vorstellungen entsprachen.“
5.) Was tust du, um Leute auf deine Werke aufmerksam zu machen?
Sophie Wachendorff: „Am liebsten ist mir bis heute die persönliche Begegnung. Auf Konzerten kann ich – sowohl durch die Musik als auch im Gespräch – Kontakt zu meinen Zuhörern aufbauen. Wir lernen uns gegenseitig kennen. Die Menschen erleben die Wirkung meiner Musik unmittelbar.
Auf meiner Website beginne ich mit einem Blog. Hier schreibe ich über meine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse sowie meine Motivation für dieses Projekt. Ich bin natürlich auch bei Facebook zu finden, baue mir einen Newsletter-Verteiler auf und schaue nach weiteren Möglichkeiten, mich persönlich und online zu vernetzen, wie z. B. durch dieses Interview.“
6.) Um welche Aufgaben kümmerst du dich noch selber und was übernehmen deine Kollegen oder ggf. professionelle Partner?
Sophie Wachendorff: „Ich arbeite mit einem Partner für Webdesign, Fotografie, Grafik und Marketing zusammen. Er unterstützt mich dabei, mein Projekt gut nach außen zu präsentieren. Ich glaube, das ist genauso wichtig wie die Musik.
Mixing und Mastering habe ich ebenfalls abgegeben. Für mich war es eine tolle Erfahrung, die Aufnahmen selbst machen zu können. Den Sound wollte ich dann doch lieber einem Studio überlassen. Alles Weitere mache ich selbst. Ich habe in den letzten zwei Jahren sehr viel durch dieses Projekt gelernt. Das macht mir viel Freude und gibt mir ein gutes Selbstvertrauen.“
7.) Dein bisher schönstes Musiker-Erlebnis oder dein größter Erfolg:
Sophie Wachendorff: „Bei meinem letzten Konzert sagte mir eine Zuhörerin, meine Musik hätte ihr sehr dabei geholfen, ihre innere Ruhe wieder zu finden. Ich höre auch immer wieder von Menschen, dass sie sich durch meine Stimme und meine Musik sehr berührt fühlen. Das ist für mich der größte und schönste Erfolg, den ich mir vorstellen kann.“
8.) In wie vielen Bands / Musikprojekten hast du bisher mitgewirkt?
Sophie Wachendorff: „Ich habe mich schon immer für fremde Sprachen begeistert. In meinem ersten Projekt “Iki Dünya” habe ich türkisch gesungen. Ich war fasziniert von der türkischen Kultur und Musik und wollte unbedingt ganz viel darüber lernen. Besonders spannend fand ich dabei, eine Mischung zwischen orientalischer und westlicher Musik zu schaffen und daraus einen ganz eigenen Stil zu entwickeln. Angeregt durch den Umzug meiner Mutter nach Spanien lernte ich Spanisch. Das Lernen einer Sprache erfolgt bei mir immer auch über die Musik. So begann ich, mich mit lateinamerikanischer Musik zu beschäftigen. Mit dieser Begeisterung gründete ich 2008 das Quartett “Luz del Norte”, welches bis heute besteht.
Nach den fremden Sprachen entdeckte ich die Liebe zu meinen eigenen Sprachen. Auf dem neuen Album “Seelengesang” singe ich einige Lieder in meiner “Seelensprache”. Das sind Worte, die durch die Musik aus meinem Inneren geboren wurden. Ich entdeckte auch, wie viel Freude es mir macht, deutsche Lieder für die CD zu schreiben und zu singen.“
9.) Hast du eine musikalische Ausbildung genossen? Wenn ja, welche?
Sophie Wachendorff: „Meine musikalische Ausbildung ist das Leben selbst. Ich empfinde Musik als Ausdruck meiner Persönlichkeit. Vieles von dem, was ich erlebe, verarbeite ich in meiner Musik. Das geschieht ganz wie von selbst. Dadurch entwickle ich mich als Musikerin kontinuierlich weiter.“
10.) Welchen Tipp hast du für junge Musiker und Bands?
Sophie Wachendorff: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich wertvolle Tipps für junge Musiker habe. Für mich gibt es immer wieder Neues zu lernen und Herausforderungen zu meistern. Ich glaube eher, dass ich noch Anregungen von jungen Bands gebrauchen kann.
Ich habe für mich erkannt: Wege führen nicht immer direkt zum Ziel. Umwege gehören dazu. Dabei darfst du Fehler machen, andere um Hilfe bitten und dich verletzlich zeigen. Wichtig ist nur, dich immer wieder zu fragen: Fühle ich mich wohl mit dem, was ich tue?”
Frage +1 Was wolltest du schon immer mal von anderen Musikern wissen?
Sophie Wachendorff: „Es ist wichtig, gut für mich zu sorgen, damit ich immer wieder neue Energie für mein Projekt habe. Ein Beispiel: Für das Booking benötige ich oft viel Ausdauer und Geduld, bis ein Auftritt zustande kommt. Wenn ich nicht in meiner Mitte bin, kostet mich das viel Kraft. Dafür nehme ich mir zwischendurch Auszeiten: z. B. bei einem Besuch im Café, durch ein gutes Gespräch, mit einem Spaziergang oder einer Gesangsimprovisation. Ich würde gerne von euch wissen: Wie sorgt ihr für euch, wenn es stressig wird?“
Vielen Dank für das Interview an Sophie Wachendorff. Mehr über sie kann man unter folgenden Links erfahren.
Weblinks: