Torsten Reitler aus der Band REITLER (Popmusik, Beat, Folk) ist Sänger, Songschreiber und Texter. Im letzten Monat wurde er vom Liedertour e. V. zusammen mit seiner Band auf eine Liedertour rund um die Stadt Leipzig geschickt und berichtet nun von dieser Erfahrung. Außerdem verrät er, wie die Songs zum letzten Album entstanden sind und wie diese Stücke jetzt ihre Hörer finden und vermarktet werden. Wenn es um die Musik geht, dann beschreibt sie die Band als:
„Große Songs mit kleinen Kratzern – Popmusik in deutscher Sprache.“
10 + 1 Fragen an Torsten Reitler
1.) Seit wann machst du Musik?
Torsten Reitler: „Musik gehört schon immer zu meinem Leben, aber richtig los ging es, als ich 14-15 Jahre alt war.“
2.) Womit fängst du beim Songwriting an?
Torsten Reitler: „Das ist sehr unterschiedlich. Mal ist zuerst eine Textidee da, mal zuerst eine Akkordfolge oder eine Melodie, die mir durch den Kopf geht. Dann kann es sehr schnell gehen oder auch mal Jahre dauern. Die wenigsten Songs sind in einem Stück da, meist ist es richtig Arbeit, sie aufzubauen und auszufeilen.“
3.) Wie ist dein erstes bzw. letztes Album entstanden?
Torsten Reitler: „Unser aktuelles Album („Es geht mir gut“, Kicktheflame 2017) haben wir im Proberaum aufgenommen und dann im Studio mixen lassen. Wir haben Glück, dass unser Bassist selbst schon viele Musiker und Bands aufgenommen hat, er verfügt über sehr gute Mikrofone und die Aufnahmehardware und Software. So sind wir relativ unabhängig und haben keinen Termin- oder Kostenstress beim Aufnehmen.“
4.) Mit welchen Programmen arbeitest du & womit nimmst du auf?
Torsten Reitler: „Hauptsächlich mit Cubase*.“
5.) Was tust du, um Leute auf deine Werke aufmerksam zu machen?
Torsten Reitler: „Am Besten erreicht man sein Publikum bei Konzerten. Der persönliche Kontakt – auch bei großen Festivals – prägt sich am besten ein. Wenn man live die Leute erreicht, dann schauen sie auch online nach, ob es da was zu finden gibt. Da erreichen wir unser Publikum am Besten über unseren Newsletter, Facebook und Instagram. In unserer Heimatstadt Leipzig auch über Whatsapp, Freunde, Bekannte, Nachbarn sowie Familie sind wunderbare Ausgangspunkte für Mundpropaganda (das beste Werbemittel überhaupt!).“
6.) Um welche Aufgaben kümmerst du dich noch selber und was übernehmen deine Kollegen oder ggf. professionelle Partner?
Torsten Reitler: „Wir spielen eigene Songs, was heißt, dass ich die Musik und die Texte schreibe und wir dann gemeinsam arrangieren. Mit Kick The Flame Publishing haben wir einen Musikverlag, der auch als Label unsere Musik herausbringt. Für Videos und Covergestaltung konnten wir bisher immer Freunde gewinnen. Auch technische Unterstützung gibt es hin und wieder von befreundeten Bands oder Technikfirmen. Marketing und Verkauf sind bei uns – wie bei den meisten unabhängigen Künstlern – die Schwachstellen. Man tut, was man kann, aber das ist meist sehr wenig.“
7.) Dein bisher schönstes Musiker-Erlebnis oder dein größter Erfolg:
Torsten Reitler: „In Leipzig schickt der Liedertour e.V. jeden Monat Musiker auf eine Tournee durch kleine Kneipen, Kulturscheunen und Kirchen. Im Oktober hatten wir das Glück, diese 9 Tage unterwegs zu sein und haben tolle Menschen getroffen, die mit Herzblut Konzerte organisieren. Für uns als Band war es die Chance, uns intensiv auszuprobieren und an unserer Livepräsenz zu arbeiten.“
8.) In wie vielen Bands / Musikprojekten hast du bisher mitgewirkt?
Torsten Reitler: „Ups, das kann ich fast gar nicht mehr zählen. Knapp 10, würde ich sagen? Allerdings gab es viele personelle Überschneidungen. Mit unserem Drummer spiele ich mit Unterbrechungen seit 30 Jahren zusammen.“
9.) Hast du eine musikalische Ausbildung genossen? Wenn ja, welche?
Torsten Reitler: „Nein, ich bin Autodidakt. Zwei Mal habe ich für ca. 1 Jahr Gitarrenunterricht genommen. Mache ich vielleicht mal wieder, man lernt ja nie aus.“
10.) Welchen Tipp hast du für junge Musiker und Bands?
Torsten Reitler: „Das Wichtigste – findet eure eigene Stimme, euren eigenen Ausdruck. Und wenn ihr die gefunden habt, lasst ihn euch von nichts und niemandem wieder wegnehmen! Wie oft sorgen tolle Produzenten oder professionelle Vermarkter dafür, dass man so klingt oder so wirkt wie alle anderen (vermeintlich erfolgreichen) Bands. Den eigenen Instinkten vertrauen und lieber den langen Weg nehmen, als den schnellen Erfolg suchen. Der kommt meist eh genau zu denen, die nicht darauf schielen.“
Zusatzfrage: Was wolltest du schon immer mal von anderen Musikern wissen?
Torsten Reitler: „Bist Du verrückt? Meine Antwort wäre: In gewissem Sinne wohl schon.“
Vielen Dank für das Interview an Torsten Reitler. Mehr über ihn und seine Band erfährst du unter den folgenden Weblinks.
Weblinks: