Ronald Kah ist Komponist & Musikproduzent und hat sich auf den Bereich Filmmusik spezialisiert. Seine Webpräsenz hat er darauf zugeschnitten, um seine Zielgruppe zu erreichen und auch bestmöglich gefunden zu werden. Unterricht an der Musikschule war das Fundament beim Musikmachen. Darauf baute er autodidaktisch Fähigkeiten auf, die er heute beim Komponieren und Produzieren stets anwendet. Wie er seine Filmmusik produziert und was es sonst über ihn zu wissen gibt, verrät er im Interview.
„Ich komponiere GEMA-freie Musik für Film, Werbung & Imagefilme.“
10 + 1 Fragen an Ronald Kah
1.) Seit wann machst du Musik?
Ronald Kah: „Musik mache ich seit meinem 8. Lebensjahr. Angefangen habe ich dabei mit einer vierjährigen Gitarrenausbildung. Schnell haben aber meine Gitarrenlehrerin und ich gemerkt, dass ich ein großes Faible dafür habe, eigene Melodien und Harmonien zu schreiben und dass das mit dem klassischen Unterricht so nicht vereinbar ist. Aus diesem Grund habe ich dann die Musikschule verlassen.
Seit dem Jahr 2000 habe ich begonnen, mit Musikprogrammen meine eigenen Songs zu produzieren. Ab 2014 bin ich per Zufall zur Filmmusik gestoßen. Ein Freund brauchte für seinen Fanfilm Filmmusik, als Ergebnis stand dann mein erster Soundtrack. Das fand ich so erfüllend, dass ich ab da quasi musifiziert für Filmmusik war.“
2.) Womit fängst du beim Songwriting an?
Ronald Kah: „Meistens entstehen meine ersten Ideen auf der Gitarre. Dabei spiele ich in ständiger Wiederholung improvisierte Akkorde und denke mir dabei eine Geschichte aus. Die Melodie ist dabei der Hauptprotagonist – quasi der Mensch im Song, die Akkorde sind die Kulisse. Je nach Tagesform dauert das dann mal zwischen 15 Minuten oder mehreren Stunden, bis es später an den PC zur Umsetzung geht.“
3.) Wie ist dein erstes bzw. letztes Album entstanden?
Ronald Kah: „Bisher habe ich noch kein eigenständiges Album veröffentlicht. Die Filmmusiken, die ich für andere schreibe, entstehen aber meist im Homerecording und die Produktionszeit eines Filmsoundtracks (60 Minuten) beläuft sich dabei auf einen Zeitraum von ein bis zwei Monaten.“
4.) Mit welchen Programmen arbeitest du & womit nimmst du auf?
Ronald Kah: „Seit 2005 arbeite ich mit dem DAW FL-Studio. Dazu habe ich mir eine Orchester-Library gekauft, um aus einer Fülle aus klassischen Musikinstrumenten auswählen zu können. Darunter fallen Streicher, Bläser, aber auch viele Perkussionsinstrumente. Diese erwecken dann meine Vision zum Leben.“
5.) Was tust du, um Leute auf deine Werke aufmerksam zu machen?
Ronald Kah: „Mein wichtigstes Instrument zur Selbstvermarktung ist meine Website. Da ich aus dem Bereich Suchmaschinenoptimierung komme, habe ich meine Inhalte auf wichtige Keywords optimiert, um für die Suchwörter “GEMA-freie Musik” und “Auftragskomposition” gefunden zu werden.
Natürlich bin ich auch auf den wichtigsten sozialen Netzwerken vertreten, wie Facebook, Instagram und Soundcloud. Dort aber nicht sonderlich aktiv, da ich meine Zielgruppe (Filmemacher und Leute, die nach freier Musik suchen) vornehmlich über Google erreiche.“
6.) Um welche Aufgaben kümmerst du dich noch selber und was übernehmen deine Kollegen oder ggf. professionelle Partner?
Ronald Kah: „Aktuell kümmere ich mich noch um alles, was so anfällt. Also neben der Komposition, Produktion, Vermarktung auch um die Finanzen.“
7.) Dein bisher schönstes Musiker-Erlebnis oder dein größter Erfolg:
Ronald Kah: „Mein schönstes Erlebnis als Filmkomponist war es zweifelsohne die eigene Musik in einem großen Kino zu hören. Erleben durfte ich das Ende Oktober 2018, bei einer Premierenfeier eines Independent-Films in München. Pure Gänsehaut und ein Moment, den ich nie vergessen werde.“
8.) In wie vielen Bands / Musikprojekten hast du bisher mitgewirkt?
Ronald Kah: „Bisher habe ich an 6 Filmprojekten mitwirken dürfen. Darunter waren hauptsächlichst Fanfilme und Low-Budget Filme. In meinen früheren Jahren habe ich ab und an mal in Bands als Gastmusiker gespielt. Das waren aber nur kurze Arrangements, da ich mich nicht als Live-Musiker sehe. Meine Leidenschaft ist das Komponieren, Produzieren und Tüfteln.“
9.) Hast du eine musikalische Ausbildung genossen? Wenn ja, welche?
Ronald Kah: „Ich habe vier Jahre eine Gitarrenausbildung genossen. Davon war ein Jahr sogar Notenlehre inbegriffen. Meine Fähigkeiten der Komposition und Produktion mit verschiedenen DAWs habe ich mir aber autodidaktisch beigebracht.“
10.) Welchen Tipp hast du für junge Musiker und Bands?
Ronald Kah: „Ein ganz wichtiger Tipp, den ich mir zu Herzen genommen habe, ist, dass Talent noch lange nicht ausreichend ist, um mit der eigenen Musik erfolgreich zu sein. Es gehört viel harte Arbeit und Disziplin dazu. Außerdem sollte man als Filmkomponist ein guter Teamplayer sein, da man sich viel mit Leuten abstimmen muss. Es ist auch ganz wichtig zu wissen, dass bei einem Filmprojekt die Musik nicht im Vordergrund stehen darf, die Filmmusik ist hier nur ein Teil des Ganzen.
Des Weiteren rate ich jedem jungen Musiker sich einen Mentor zu suchen, der einem menschlich wie fachlich weiterbringen kann. Ich spreche da auch gerne mal vom Padawan-Meister-Prinzip. Junge Musiker brauchen meist Anleitung, gleichzeitig bekommt auch der Mentor neue Einblicke.“
Zusatzfrage: Was wolltest du schon immer mal von anderen Musikern wissen?
Ronald Kah: „Wie überwindet Ihr kreative Löcher? Also was macht Ihr, wenn Euch keine Akkorde, keine Melodien, keine Texte einfallen wollen? – Meine Antwort: Um kreative Schranken zu überwinden, breche ich oft mit Strukturen im Alltag. Zum Beispiel setze ich mich nach Feierabend in ein Café, statt direkt nach Hause zu fahren. Oder ich mache für 30 Minuten einen Spaziergang an der frischen Luft, schalte das Smartphone aus, damit ich mich vollkommen auf die Natur und Umwelt konzentrieren kann. Dadurch entstehen wieder neue Ideen.“
Vielen Dank für das Interview an Ronald Kah. Infos und Musik findet man unter folgenden Links im Web.
Weblinks: