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Nachgefragt bei Sibyll Ciel

Sibyll Ciel ist Solo-Sängerin aus Dessau und ihr Künstlername bedeutet so viel wie „geheimnisvoller Himmel“. Sie unterrichtet klassischen Gesang sowie Sprecherziehung, tritt mit verschiedenen Programmen auf und auch Hörspiele zu vertonen, macht ihr große Freude. Im musifizierten Interview verrät sie ein paar Details aus ihrer Stimmroutine und ihrem Alltag als freischaffende Musikerin. Über sich selbst sagt sie:

Meine Stimmlage / Timbre ist ein lyrischer Sopran, ich gestalte meist mit einem Moderator gemeinsam eigenständige Programme und Shows zu verschiedenen Thematiken von Musical, Filmmusiken, bis zu Titeln aus den 20 & 30er Jahren.“

© Foto: Jana Hartmann

10 + 1 Fragen an Sibyll Ciel

1. Seit wann singst du und wie hast du begonnen?

Sibyll Ciel: „Glaubt man meinen Eltern, so habe ich bereits im Kindergartenalter dauernd gesungen. Meinem Talent verdanke ich es jedenfalls, dass ich ab der 3. Klasse bis zum Abitur die Spezialschule für Musik „Georg Friedrich Händel“ in Berlin besuchen konnte, wo ich auch Mitglied des Rundfunkkinderchores Berlin war. Dort sammelte ich auch erste solistische Erfahrungen. Im großen Saal des Funkhauses allein vor dem Mikro zu stehen, gehört zu den spannendsten Erlebnissen meiner Kindheit und Jugend. Davon gibt es sogar noch Schallplattenaufnahmen. 🙂
An der Franz-Liszt-Hochschule Weimar studierte ich nach dem Abi fünf Jahre Schulmusikerziehung mit Schwerpunkt Gesang und verstärkte den „Kammerchor Weimar“ im 1. Sopran.“

2. Wie oft übst du?

Sibyll Ciel: „Da ich neben der sängerischen Tätigkeit noch Gesang und Sprecherziehung unterrichte, bin ich eigentlich an jedem Tag stimmlich aktiv. Vor Konzerten übe ich natürlich intensiver, meist zwei Stunden täglich. Zusätzlich werden Durchlauf und Zusammenspiel mit meinem jeweiligen Bühnenpartner geprobt. Die meisten Shows gestalte ich gemeinsam mit Rainer Wein.“

3. Wie lernst du Stücke auswendig?

Sibyll Ciel: „Dazu kann ich nur sagen: Übung macht den Meister. Natürlich gibt es immer wieder Melodiepassagen, die einem nicht so leicht durch die Kehle gehen. Dagegen hilft nur gutes Einsingen vorher und dann die entsprechenden Passagen immer wieder zu üben. Stimmbänder sind wie feinste Muskeln und müssen trainiert werden. Für den Ablauf lege ich mir eine Mappe mit den Songtexten an und füge die textlichen Dialoge mit ein, in der Reihenfolge, wie sie im Programm gebracht werden sollen. Eine bloße Aneinanderreihung von Titeln fände ich langweilig. Es braucht einen ‚roten Faden‘, auch für den Zuschauer und mir hilft es beim Einstudieren. Texte lerne ich zum Glück relativ schnell auswendig.“

4. Was machst du hauptberuflich?

Sibyll Ciel: „Die Musik ist mein Leben und deshalb möchte ich auch davon leben – seit 2007.“

5. Was war dein schönster Auftritt?

Sibyll Ciel: „Gehe ich etwas weiter zurück, so war während meines Studiums der Auftritt mit dem Kammerchor Weimar im Sängersaal der Wartburg der aufregendste, bei dem ich als Solistin ein russisches Wiegenlied interpretieren durfte. Die Aufführung von „Noch’n Likörchen?“ auf Burg Scharfenstein (Eichsfeld), die ich im März 2016 mit dem langjährigen, leider inzwischen verstorbenen, Bühnenpartner Lothar Grewling gestaltete, gehört zu meinen beglückendsten Bühnen-Darbietungen.“

6. Um welche Aufgaben kümmerst du dich neben dem Singen noch selber?

Sibyll Ciel: „Die Bereiche Technik und Moderation obliegen größtenteils meinem jetzigen Bühnen-Kollegen Rainer Wein. Werbung, wie Pressetexte schreiben, Flyer und Plakate gestalten, sind mein Ressort. Auch die Akquise nach geeigneten Locations, Terminabsprachen, Booking meistere ich selbst. Unterstützung bekommen wir von Künstleragenturen in Leipzig und Dresden, die ebenfalls Engagements an uns vermitteln.“

7. Wie gehst du mit Lampenfieber um?

Sibyll Ciel: „Vor den Konzerten gehe ich meist auf und ab und singe mich dabei ein. Läuft die Veranstaltung, ist nach dem ersten gesungenen Titel der Druck in der Bauchgegend fast immer vorüber. Nur die kalten Hände bleiben bis zum Ende.“

8. In welchen Musikprojekten hast du bisher mitgewirkt und bist du noch aktiv?

Sibyll Ciel: „Es waren und sind immer in sich geschlossene Programme, die wir gestalten. Hier stehen ein oder zwei Genres und eine bestimmte Thematik im Mittelpunkt. So spielen wir beispielsweise das Programm „Das ist meine Melodie – Musikalische Schwelgerei rund um die Goldenen Zwanziger und aufregenden Dreißiger“, in dem Evergreens aus dieser Zeit dargeboten und mit Informationen über und Anekdoten aus der Zeit gewürzt werden. Ähnlich ist „Noch’n Likörchen? – zu Gast bei Ringelnatz, Tucholsky, Kästner“ aufgebaut. Ein anderes Programm stellt wiederum Musicalmelodien und Filmmusiken in den Mittelpunkt. Dabei greifen wir gerne auch musikalische Titel auf, die sich früher großer Bekanntheit erfreuten, heute aber eher selten zu hören sind. Da kann auch durchaus mal das eine oder andere fast vergessene schöne Volkslied dabei sein.“

9. Hattest du bisher stimmliche Probleme? Was war die Lösung?

Sibyll Ciel: „Während meiner Zeit im Rundfunkkinderchor Berlin musste ich mal wegen Überanstrengung ein halbes Jahr pausieren. Na ja und heute kann eine Erkältung die Stimme natürlich auch beeinträchtigen, vor allem langanhaltender Husten. Da hilft nur „Klappe halten“, ein warmes Tuch um den Hals, viel trinken, inhalieren und Ipalat lutschen.“

10. Welchen Tipp hast du für junge Sängerinnen und Sänger?

Sibyll Ciel: „Habt Ihr den Traum, auf der Bühne zu stehen, so bleibt dran. Sucht Euch ein Ensemble, einen Chor, eine Band, in der Ihr mitsingen könnt. Nicht jeder ist gleich zum Solisten geboren. Und wenn Ihr Euch dort sicher fühlt, dann übernehmt erste kurze Soloparts und baut das mehr und mehr aus.“

Zusatzfrage: Was wolltest du schon immer mal von anderen Sänger/innen wissen?

Sibyll Ciel: „Wie viel Sport macht Ihr so im Schnitt, um auf der Bühne fit zu bleiben?“

Vielen Dank für das Interview an Sibyll Ciel. Alle weiteren Infos und Kontaktmöglichkeiten gibt es unter folgenden Links.

Webseite: https://sibyllciel.de/

https://www.youtube.com/user/JUFVideo/featured

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