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8 Peinlichkeiten auf der Bühne – wie man sich zum Affen macht

Was ist das Peinlichste, was dir als Musiker auf der Bühne je passiert ist? – Na gut, Peinlichkeit ist eine persönliche Empfindung und sehr individuell. Was der eine als lustigen Ausrutscher überspielt, fühlt sich für den anderen extrem peinlich an. Als Musiker lernt man, mit extremen Situationen umzugehen und wer sich selbst als professionell einstuft, kann Fehler, Pannen und Patzer oft gut kaschieren, ohne dass es auch nur jemand merkt. Dann ist auch nicht unbedingt von Peinlichkeit die Rede. Doch es gibt sie, die Situationen, in denen man lieber im Erdboden versinken möchte und die an Peinlichkeit kaum zu übertreffen sind. Einige habe ich da mal zusammengesucht.

Peinlichkeiten auf der Bühne

Lippenstift + Mikrofon = Kunst

Du hast deinen Mund perfekt in Szene gesetzt und ein leuchtendes Rot aufgetragen. Dein Lippenstift soll so richtig deinen Sex-Appeal auf der Bühne betonen. Doch nach ein paar Songs registrierst du verwunderte Blicke und kichernde Gesichter im Publikum. Du denkst dir nichts dabei und rockst die Show weiter. Nach deinem Auftritt siehst du dich dann im Spiegel deiner Garderobe an und kriegst erst mal einen Schreck, als hättest du einen verstörten Serienkiller vor dir. Du hattest beim Auftritt gar nicht bemerkt, dass du mit dem Mikrofon den roten Lippenstift verwischt und schön rings um den Mund verteilt hast. Nach dem Schreck kommt das Gelächter. – Verhindern lässt sich ungewollte Lippenstiftkunst zukünftig mit genügend Abstand zum Mikrofon, wischfestem Lippenstift oder indem man ganz auf den roten Kussmund verzichtet.

Einsatz verpennen und Playback ignorieren

Vermutlich ist es jedem Musiker in seiner Laufbahn schon mindestens einmal passiert, dass er den Einsatz verpasst hat. In einer Liveband kann man da noch reagieren. Singst oder spielst du jedoch zu einem Halbplayback, dann fällt der Patzer schon eher mal auf. Schwierig ist es besonders dann, wenn das Instrumental zu wenig Vorlaufzeit hat. Ist mir auch schon passiert, dass ich auf die Bühne kam, das Publikum noch geklatscht hat, ich dadurch das Instrumental noch gar nicht wahrgenommen habe und prompt eins zwei Take zu spät gesungen habe. Spätestens beim Refrainteil wird man dann verrückt. Merke: Vorlaufzeit bei Playbacks etwas großzügiger gestalten. Peinlich ist es natürlich auch, wenn Interpreten zu Vollplaybacks singen und die Lippenbewegungen rein gar nichts mit dem hörbaren Song zu tun haben. Aber vermutlich ist das einfach eine Konzentrationssache…

Koordinationsprobleme und von der Bühne segeln.

Dass ich irgendwo mal dagegen laufe, mit meiner Gitarre anecke oder Personen und Möbelstücke anremple, ist bei mir normal. Scheinbar bin ich beim räumlichen Sehen nicht ganz so gut – und deshalb etwas verpeilt, wenn es um das Abschätzen von Abständen geht. Doch es geht noch schlimmer. Das Scheinwerferlicht hat sogar einige Künstler von der Bühne segeln lassen. Geblendet vom hellen Licht der Scheinwerfer sind schon manche in den Graben gestürzt. Vielleicht auch aus anderen Gründen… – Einige sind dabei glücklicherweise heil geblieben, andere haben sich schwer verletzt. Als Namen fallen mir da spontan ein: Dave Grohl von den Foo Fighters, Kabarettistin Katrin Weber oder zuletzt auch der Rapper Del von den Gorillaz. – Was erst einmal lustig klingt, hätte ganz böse ausgehen können, daher Toi, toi, toi…

Ups, das Outfit gibt nach…

Lustige und für den Künstler peinliche Geschichten gibt es auch zum Thema Outfits auf der Bühne. Hier was gerissen, da ein Nippel, huch es rutscht… und so weiter. Gewollt oder ungewollt schaffen es damit besonders die großen Stars ins Tagesblatt und Klatschmagazin. Wo in diversen Fernsehshows sogar heimlich in die Garderobe der Künstler eingegriffen wird, helfen adrenalinsüchtige Megasternchen schon mal gern selbst nach. Allerdings sind diese dann oft selbst kaum peinlich berührt von einem enthüllten Auftritt, wohingegen manch ein Zuschauer heftiges Fremdschämen empfindet. Ich vertrete eher die Ansicht, dass man outfittechnisch lieber auf Nummer sicher gehen und sich hauptsächlich in seinen Klamotten wohlfühlen sollte, bevor man auf der Bühne die ganze Zeit mit dem Outfit beschäftigt ist. Es geht ja um die Musik und Präsentation…

Musikalische Verfehlungen

Peinlich wird es auch, wenn man als Sänger/in oder Musiker/in völlig daneben liegt. Das können Texthänger sein, ein Blackout, ein Schlagzeuger, der die falsche Taktart für einen Song einzählt, falsch gespielte Akkorde bei Harmonieinstrumenten – oh ja… – oder wenn Töne inbrünstig aber schief gesungen werden. Letzteres ist oft wohl ein Monitorproblem – da sollte der Tontechniker mal nen Klaps kriegen – oder der Sänger sollte dann doch mal etwas an seiner Gesangstechnik, insbesondere der Intonation, arbeiten. Aber für den Moment kann man einigen Menschen schon echt einen kalten Schauer über den Rücken jagen.

Zum Kotzen…

Ein Horror für bestimmt jeden Sänger und jede Sängerin ist Übelkeit auf der Bühne und die Angst, dem inneren Druck nicht standhalten zu können. Beispiele gab es ja schon. – Nicht nur im Film „Pitch Perfekt“, auch bekannte Berühmtheiten haben schon die Bühne bekotzt. Ganz spontan fallen mir da zum Beispiel Lady Gaga und Justin Bieber ein…

Gefahrenquelle Mikrofon

Es passiert immer wieder, dass man total verträumt, in seinen Song versunken, mit geschlossenen Augen und völlig in einer anderen Welt… plötzlich mit seinen Zähnen gegen das Mikro knallt. Vielleicht bin ich ja auch die Einzige, die völlig schwankend vor dem Mikro steht und ihre Beißer ins Mikro haut. Fühlt sich immer etwas peinlich an, auch wenn das Publikum vielleicht gar nicht wirklich etwas davon mitbekommt. Da erschreck ich mich immer ähnlich, wie, wenn ich im Tonstudio beim Einsingen gefühlvoller Parts, mit geschlossenen Augen mit der Nase gegen den Popschutz stupse. Der Schreckmoment sieht dabei vermutlich noch am Bescheuertsten aus. Naja, froh bin ich ja nur, dass ich mein Mikro noch nie verschluckt habe – laut einigen Videos im Netz soll das ja tatsächlich schon vorgekommen sein.

Peinliche Anmods, Überleitungen und falscher Stadtname

Es gibt Musiker, die touren total fleißig und spielen jeden Tag in einer anderen Stadt. Peinliche Anmoderationen und Überleitungen zum nächsten Song sind da vermutlich eher noch Anekdoten aus den Anfangsjahren. Wenn man das Publikum aber mit dem falschen Stadtnamen begrüßt, hört der Spaß auf. Mega peinlich und sehr ungünstig für Merch-Verkauf und Fan-Gewinnung. Wer also gerade tourt, sollte sich den Namen der Stadt vor dem Auftritt vielleicht noch so zwölfunddreißig Mal runtersagen, damit dann nicht plötzlich was Falsches rausrutscht. Auch die Aussprache von Namen sollte lieber im Vorfeld abgeklärt sein…

Fazit:

Es gibt schon peinliche Momente auf einer Bühne. Solange niemand ernsthaft zu Schaden kommt, sondern man „nur“ für heiteres Gelächter sorgt, hat man zumindest seinen Unterhaltungsauftrag erfüllt. Aber es gibt schon eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie man sich auf der Bühne zum Affen machen kann. Was ist dir schon auf der Bühne passiert, was dir so richtig peinlich war? Oder vielleicht gehörst du auch zu den eher selbstkritischen Musikern, die im Nachhinein reflektieren oder sich Videoaufnahmen anschauen und schon bei Kleinigkeiten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Schreib doch mal, was du in der Richtung schon erlebt hast. Ich freue mich, dass du auf musifiziert.de vorbeigeschaut hast. Bis bald.

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